Durch Vorzugsstimmen
Kickl verdrängt Hofer vom ersten Listenplatz
09.10.2019
Wien (APA) - Der geschäftsführende freiheitliche Klubobmann Herbert Kickl hat FPÖ-Obmann Norbert Hofer bei der Nationalratswahl den ersten Listenplatz auf der Bundesliste abgenommen. Der Ex-Innenminister erzielte ausreichend Vorzugsstimmen, um seinen Parteichef entsprechend der Vorgaben zu verdrängen - und das, obwohl die Vorzugsstimmen aus Wien noch gar nicht bekannt sind.
Mit diesem Mittwoch liegen der APA nun auch die FPÖ-Vorzugsstimmen aus dem Burgenland vor, dem Heimatbundesland Hofers. Auch dort schaffte Kickl mehr direkte Stimmen als der Parteichef, nämlich 2.383. Hofer kam auf 2.010 Vorzugsstimmen.
Insgesamt kommt Kickl in jenen acht Bundesländern, für die bisher Zahlen vorliegen (alle außer Wien), auf 60.541 Vorzugsstimmen. Das sind 7,8 Prozent aller 772.666 FPÖ-Stimmen bei der Nationalratswahl vom 29. September.
Kickl hat Sprung auf Platz eins gewonnen
Die Hürde für den Sprung auf Platz eins auf der Bundesliste hat Kickl damit genommen. Laut Nationalratswahlordnung übernimmt jener Kandidat den ersten Listenplatz, dem sieben Prozent der Wähler seiner Partei eine Vorzugsstimme geben - sofern nicht ein anderer Kandidat noch mehr Vorzugsstimmen bekommt. Das ist bei der FPÖ aber nicht der Fall. Hofer wurden bisher nämlich mit 25.630 deutlich weniger Vorzugsstimmen als Kickl zugerechnet; das sind 3,3 Prozent aller blauen Stimmen.