Politik-Insider

Kickl versucht Hofburg-Coup

09.06.2022

Hinter den Kulissen gibt es Machtkämpfe um einen blauen Hofburg-Kandidaten.

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© APA/TEAM FOTOKERSCHI.AT/HANNES DRAXLER, all, Fotomontage
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Überraschung. Er führe Gespräche „mit einer Person, die eine starke Reichweite“ hätte, sagte Herbert Kickl den Seinen im blauen Parteivorstand. Dass ÖSTERREICH gestern meldete, dass sich hinter der „Person“ – Kickl wollte im FP-Vorstand nicht sagen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handle – um Anwalt und Krone-Kolumnist Tassilo Wallentin handle, soll den FPÖ-Chef „äußerst verärgert haben“, berichten Blaue. Immerhin wollte er einen „Überraschungscoup“ landen.

Mit Wallentin – ihn wollte die FPÖ bereits unter Türkis-Blau ursprünglich für den Verfassungsgerichtshof nominieren – würde Kickl wohl eine gewisse Unterstützung der Krone sicher sein, mutmaßen Freiheitliche. Wallentin selbst überlege derzeit. Aber: In der FPÖ sind nicht alle froh über diesen Plan. „Er hat uns monatelang beschimpft, nachdem er nicht Verfassungsrichter wurde. Wieso sollen wir jetzt Millionen in einen Wahlkampf für ihn investieren“, sagt ein Spitzen-Blauer. Andere versuchen eine andere „Unabhängige“ ins Spiel zu bringen: Die Schauspielerin und Impf-Skeptikerin Nina Proll. Allerdings gilt es als sehr unwahrscheinlich, dass sie ihre gesamte Schauspiel-Karriere für eine Kandidatur aufgeben würde.

Im Vorstand erklärte Kickl jedenfalls, dass ansonsten ja noch „Susanne Fürst eine gute Kandidatin“ wäre. Gegen ihre Nominierung soll aber just ihre eigene Landesgruppe – die FPÖ Oberösterreich – sein. Dass sie die ungarische Staatsbürgerschaft angestrebt hatte, lässt einige in der blauen Welt vor dieser Wahl zurückschrecken.

Kickl zittert Parteitag im September entgegen

Priorität. Kickl erklärte daher Richtung Manfred Haimbuchner, dass jene „mit anderen Vorschlägen sich melden sollen“. Oberösterreichs FPÖ hatte zuletzt auch mit dem Welser Bürgermeister Andreas Rabl geliebäugelt. Kickl würde „niemandem vertrauen und hat Angst vor dem Parteitag. Er glaubt, dass ein Gegenkandidat antreten könnte. Deswegen braucht er jetzt einen Coup“. Am 17. September stellt sich Kickl der Wiederwahl als Parteichef.

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