Heinisch-Hosek

"Kinder für Lesben und Schwule"

15.05.2011


SPÖ-Frauenministerin will homosexuellen Paaren den Kinderwunsch erfüllen.

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Geht es nach SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, werden lesbische und schwule Paare bald Eltern werden können. „Kinder brauchen in erster Linie Geborgenheit, das können homosexuelle Paare genauso bieten“, so Heinisch zu ÖSTERREICH.

Bisher dürfen Homosexuelle weder das Kind des Partners aus einer früheren Beziehung noch ein fremdes Kind adoptieren. Auch künstliche Befruchtung ist ihnen untersagt. Dagegen hatte das lesbische Paar Christina und Daniela Bauer aus Oberösterreich geklagt – der OGH gab ihnen im April recht. Jetzt will Heinisch einen Stufenplan: Zuerst soll die Stiefkindadoption für eingetragene Partnerschaften (EP) möglich sein.

ÖSTERREICH: Die ÖVP will Familien fördern. Und Sie?
Gabriele Heinisch-Hosek: Ich auch. Aber für mich ist Familie mehr als Vater, Mutter, Kind. Für mich gehören auch Patchworkfamilien und Regenbogenfamilien von Schwulen und Lesben dazu.

ÖSTERREICH: Wie wollen Sie die fördern?
Heinisch-Hosek: Mit der eingetragenen Partnerschaft ist ein erster Schritt gelungen – der für die ÖVP ein großer war. Das ist anerkennenswert. Jetzt muss es weitere Schritte geben. Es soll in eingetragenen Partnerschaften möglich sein, ein mitgebrachtes Kind zu adoptieren.

ÖSTERREICH: Wollen Sie auch die Adoption fremder Kinder ermöglichen?
Heinisch-Hosek: Ja, man muss das Schritt für Schritt weiterdenken. Nach der Stiefkindadoption käme das als nächstes.

ÖSTERREICH: Was ist mit künstlicher Befruchtung?
Heinisch-Hosek: Auch das ist für mich vorstellbar und ich werde damit an den Koalitionspartner heran treten. Wobei mir bewusst ist, dass nicht alles auf einmal geht.

ÖSTERREICH: Ist die Gesellschaft schon reif dafür?
Heinisch-Hosek: Ich glaube, die Menschen sind viel weiter, als man denkt. Z. B. setzt Wien viele homosexuelle Paare als Pflegeeltern ein und das funktioniert wunderbar. Kinder brauchen in erster Linie Geborgenheit, das können homosexuelle Paare genauso bieten.

Katharina Nagele

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