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Ohne Moderator

Kindergarten: So tief war das TV-Duell

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Im Finish der Hofburg-Wahl werden die Attacken immer schärfer.

Eine Art rhetorisches Freistilringen hat die vorletzte Fernseh-Debatte der verbliebenen Hofburg-Kandidaten Norbert Hofer (FPÖ) und Alexander Van der Bellen (Grüne) gebracht. Ohne Moderation und ohne inhaltlichen Vorgaben lieferten sich die möglichen Staatsoberhäupter auf ATV einen dreiviertelstündigen Schlagabtausch, der von beiden Seiten angriffig und untergriffig geführt wurde.

Nachlesen: Beleidigungen gegen Hofer und Familie - ATV dementiert

ATV hatte für die Konfrontation ein zuletzt vor mehreren Jahrzehnten angewendetes Format ausgewählt, das den Kandidaten ermöglichte, über jene Themen zu sprechen, die ihnen am Herzen liegen. Wirklich nutzen konnte oder wollte das keiner der Präsidentschaftsanwärter.

Hartes Duell
Van der Bellen bemühte sich 45 Minuten lang, vor Hofers autoritären Zügen zu warnen. Dieser wiederum schilderte seinen Kontrahenten als "Lebensverlängerer des Systems": "Sie sind ein Kandidat der Schickeria, ich bin ein Kandidat der Menschen."

Je länger die Debatte dauerte, umso untergriffiger wurden die beiden potenziellen Präsidenten. Speziell Hofer attestierte Van der Bellen wiederholt "immer so untergriffig" zu sein, nannte seinen Grünen Kontrahenten aber wenige Sekunden später gleich wieder selbst "oberlehrerhaft" oder warf ihm vor nur "nachzuplappern". Doch Van der Bellen stand ihm in mäßiger Diskussionskultur nicht nach und zeigte Hofer einmal sogar einen leichten "Scheibenwischer".

Nachlesen: "Scheibenwischer"-Eklat um Van der Bellen

Persönliche Ebene
Auf welch persönlicher Ebene der Schlagabtausch abgeführt wurde, zeigte sich bei einem kurzen Ausflug in die Wirtschaftspolitik. Kernaussage Van der Bellens Richtung Hofer: "Sie verstehen nichts von Wirtschaftspolitik". Der ehemalige Lauda Air-Mitarbeiter antwortete dem Uni-Professor prompt mit: "Sie haben noch nie in der Wirtschaft gearbeitet."

Van der Bellens Ziel in der Debatte war jedenfalls herauszuarbeiten, dass mit einem Staatsoberhaupt Hofer die Reputation des Landes den Bach hinuntergehen würde und auch Österreich ein anderer Staat sein würde: "Es ist eine Richtungsentscheidung zwischen einem kooperativen Stil und einem autoritären Stil." Hofer tat dies als "Angstmache der Grünen" ab und betonte, eine Regierung nur als "Ultima Ration" zu entlassen.

Van der Bellen unterstellte dem Freiheitlichen dagegen zu planen, die Regierung zu entlassen und eine neue einzusetzen, die dann Neuwahlen ansetze, so lange sich die Regierung nicht erholt habe und die Umfragewerte für die FPÖ noch gut seien.

Anti-Patriot

Hofer stritt das ab und bemühte sich, Van der Bellen als Anti-Patrioten zu schildern: "Ich bin immer einer, der auf Österreich schaut und das werden Sie nicht sei." Außerdem wolle Van der Bellen "Vereinigte Staaten von Europa". Da könnte er sich dann nur noch um einen Landeshauptmann-Posten bewerben. Dass er in der Welt keine Anerkennung finden würde, bestritt Hofer. Er habe als Dritter Nationalratspräsident sehr viele auch freundschaftliche Kontakte zu Menschen aus aller Welt.

Ziemlich offensichtlich war, welche Gruppen Hofer ansprechen wollte. Der Freiheitliche behauptete, dass Österreich zwei Milliarden Euro für Flüchtlinge aufwende, während das Pflegegeld nicht erhöht werde. Zudem spreche Van der Bellen immer nur von Homo-Ehen, nie aber von "normalen" Ehen oder aber von alleinerziehenden Müttern oder alimentezahlenden Vätern.

Im Auge des Betrachters liegt, ob die Zusage des Freiheitlichen vom Beginn der Sendung von einem der Diskutanten tatsächlich eingehalten wurde: "Wir versprechen, dass wir uns gut benehmen werden."

Die besten Zitate des TV-Duells

  • "Wir versprechen, dass wir uns gut benehmen werden." - Norbert Hofer zu Beginn des Duells.
  • "Es ist eine Richtungsentscheidung zwischen einem kooperativen Stil und einem autoritären Stil." - Alexander Van der Bellens Sicht auf den Zweikampf um die Hofburg.
  • "Sie wollen ein Lebensverlängerer des Systems sein." - glaubt Hofer von Van der Bellen.
  • "Finger weg vom Parlament." - Hofer fürchtet sich vor Eingriffen Van der Bellens im Hohen Haus.
  • "Sie sind nicht Heinz Fischer." - sagte Van der Bellen Hofer...
  • "Ich bin nicht Heinz Fischer und ich will auch nicht Heinz Fischer sein." - und der gab ihm wenigstens einmal recht.
  • "Ich möchte ein föderales Europa und sie Vereinigte Staaten von Europa, wo sie nur noch Landeshauptmann werden könnten." - warnte Hofer Van der Bellen.
  • "Ein Jagdgewehr ist keine Waffe in dem Sinn." - darum hat Van der Bellen auch kein Problem mit Unterstützung aus der Jägerschaft.
  • "Sei verstehen nichts von der Wirtschaftspolitik." - meinte Van der Bellen über Hofer.
  • "Sie haben noch nie in der Wirtschaft gearbeitet." - antwortete Hofer Van der Bellen.
  •  "Sie sind ein Kandidat der Schickeria, ich bin ein Kandidat der Menschen." - befand Hofer über seinen Kontrahenten.
  • "Das ist eine Schweinerei, was sie da machen." - der ließ sich seine Unterstützer nicht zur Hautevolee machen.

Der LIVE-Ticker zum Nachlesen

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 21:41

Der einzige, der hier ruhig ist, ist ein Korrespondent der ARD. Der dürfte sich vorkommen wie im falschen Film.

 21:38

Auch in der Experten-Runde geht es heiß her. Vilimsky und Freund betreiben Wahlkampf und geraten sich in die Haare. Ein streitlustiger Abend.

 21:31

Jetzt gehen noch die Politik-Experten aufeinander los. Es wird immer kurioser.

 21:31

Hofer: "Ich glaube nicht, dass dieses Duell irgendwem etwas gebracht hat."

 21:30

Meinrad Knapp: "Es ging zu wie im Wirtshaus."

 21:29

Hajek: "Van der Bellen hat versucht, die Rhetoriktricks Hofers zu umschiffen, aber ist dadurch ins Hick-Hack abgeglitten."

 21:28

ATV zeigt nochmal die "Highlights"....

 21:26

Thomas Hofer: "Das war nicht präsidial. ... Man hat das Niveau nicht halten können." Beide sind des Amtes nicht würdig. Hofer meint: "Es hätte einen Moderator gebraucht."

 21:21

Werbung!

 21:18

ATV analysiert kurz: Thomas Hofer: "Das war Kindergarten." Peter Hajek: "Wäre dieses Duell in der ersten Runde gewesen, hätte Irmgard Griss gewonnen."

 21:17

VdB: "Ich bin stolz darauf, so viele Menschen aus Kunst, Kultur, Polizisten, Tischler,... unter meinen Unterstützern zu haben." Hofer: "Ich will ein Präsident für Österreich sein." Das ist das Ende

 21:16

Hofer: "Sie sind ein Kandidat der Schickeria, ich bin ein Kandidat der Menschen." VdB: "Das ist eine Schweinerei."

 21:15

Hofer kritisiert, dass Van der Bellen nie sagt, was er machen will, er hingegen schon. Den Vorwurf kennt man normalerweise umgekehrt.

 21:14

Van der Bellen: "Ich habe die Weißheit nicht mit Löffeln gegessen, aber ich würde es besser machen als Sie."

 21:13

Steit um die Einstimmigkeit der EU. Hofer greift sich an den Kopf. Van der Bellen: "Sie verstehen gar nichts davon." Hofer: "Sie sind untergriffig." Van der Bellen: "Ich bin untergriffig? Das ist rührend. Ich hoffe, jeder macht sich sein eigenes Bild." Hofer: "Ja, das hoffe ich auf."

 21:13

Vier MInuten vor dem Ende hat Hofer zwei Minuten mehr Redezeit als Van der Bellen.

 21:12

Vereintes Europa - Van der Bellen: "Sie würden mit nein stimmen." Hofer: "Wollen Sie eine Antwort?" VdB: "Ich habe nichts gefragt."

 21:11

Hofer: "Sie haben keinen Tag in der Wirtschaft gearbeitet." Van der Bellen: "Ich habe 30 Jahre in der Foschunge gearbeitet. Sie haben keinen Tau."

 21:10

Van der Bellen lässt sich das nicht bieten und sagt etwas von Jörg Haider. Es geht wohl irgendwie um die Hypo...aber es ist nicht mehr so ganz nachzuvollziehen.

 21:09

Hofer: "Jo der Herr Pröll, ihr Unterstützer."

 21:09

Interessantes Detail am Rande

 21:08

Hofer: "Die EU muss die eigenen Verträge ernst nehmen." Van der Bellen will aber über Arbeitsplätze reden. Hofer: Sie sind oberlehrerhaft." Van der Bellen: "Jetzt kommt der Schmarrn."

 21:07

Van der Bellen: "Ich habe Wirtschaft studiert." Hofer lacht und sagt: "Sie haben noch nie in der Wirtschaft gearbeitet." Van der Bellen will festhalten, dass ein EU-Austritt Arbeitsplätze kosten würde und Hofer dies offenbar egal sei. Das sieht Hofer naturgemäß anders.

 21:06

Van der Bellen: "Der EU-Austritt ist für Sie ja kein tabu."

 21:04

Van der Bellen: "Für sie beschränkt sich die EU auf Traktorsitze, für mich ist es das größte Friedensprojekt Europas."

 21:04

 21:03

Hofer sieht eine Zukunft für die EU, aber nur wenn es starke Mitgliedsstaaten gibt. Er ist für ein föderales Europa und gegen die Vereinigte Staaten von Europa.

 21:01

Jrtzt gehts doch noch um was konkretes: Hofer ist gegen einen Zentralstaat.

 21:01

Hofer sagt, Van der Bellen solle mit der Flasche reden. Es wird wieder kindisch.

 21:00

Hofer greift Van der Bellen wegen dessen Redegeschwindigkeit an.

 21:00

Hofer beklagt sich ständig, dass Van der Bellen ihn nicht ausreden lässt unterbricht seinen Gegner aber selbst ständig.

 20:59

Hofer: "Ich habe meine Kandidatur nicht mit einer Lüge begonnen."

 20:59

Hofer will auf "diesem Niveau nicht weiterdiskutieren."

 20:58

Es geht eigentlich nur um Postings. Hofer scheint genervt, Van der Bellen versucht was durchzubringen...weiter relativ konfus.

 20:57

Hofer kontert, dass ein grüner Bundesrat geschrieben habe: "Behindert sein ist zu wenig."

 20:56

VdB zitiert einen FPÖ-Vizebürgermeister: "Jede Stimme für VDB ist die Stimme eines Gehirnamputierten."

 20:56

Van der Bellen versucht was zu sagen, Hofer lässt ihn nicht zu Wort kommen. Ein Moderator wäre nicht schlecht.

 20:55

Van der Bellen fasst zusammen: "Kein Poltiker aus Europa unterstützt sie und ihnen ist das wurscht."

 20:55

Hofer: "Ein bisschen weniger aggressiv wäre gut."

 20:54

Hofer sagt, dass Van der Bellen ein Präsident fürs Ausland sei. Van der Bellen: "Jetzt reichts mir aber."

 20:53

Van der Bellen kennt Nazar nicht. Es gibt aber ein gemeinsames Foto. Es wird etwas konfus.

 20:52

Es wird ein wenig kindisch. Hofer wedelt mit dem Bild herum, Van der Bellen sagt, ich warte auf eine Antwort.

 20:51

Van der Bellen will wissen, welche Politiker Hofer zu seinem Wahlsieg beglückwünscht haben. Hofer will nicht antworten, hält dafür ein Bild des Rappers Nazar hoch, mit dem FPÖ-Chef HC Strache eine Privatfehde hat.

 20:50

Van der Bellen verteidigt die Meinung Junckers. Das komme von der EU-feindlichen Linie der FPÖ der letzten 20, 30 Jahre.

 20:49

Van der Bellen erwidert, dass in den letzten 70 Jahren auch gut gewesen seien. Zwar ändern sich die Zeiten, aber die wirtschaftlichen Erfolge seien der Zusammenarbeit der Republik zu verdanken.

 20:47

Hofer: "Sie wollen ein Lebensverlängerer des Systems sein. ... Mir sind die Menschen wichtig und damit gebe ich das Wort wieder an Sie."

 20:47

Hofer will mehr direkte Demokratie, weil "Das Recht geht vom Volk aus."

 20:46

Hofer beschwert sich, dass EU-Politiker Österreichern "befehlen", wie sie abstimmen sollen. Das kostet Van der Bellen nur ein Lachen.

 20:45

Hofer: "Ihre Frau wird weiter bei den Grünen arbeiten. Meine Frau, die Altenpflegerin ist, wurde von ihren Anhänger mit 'Pfui' gegrüßt."

 20:44

Hofer: "Sie haben KPÖ gewählt." Van der Bellen: "Da war ich 20." Hofer: "Sie haben den Mitgliedsbeitrag bei der SPÖ nicht bezahlt."

 20:44

Van der Bellen: "Sie haben es vielleicht etwas raffinierter formuliert." Hofer mit einem Lachen: "So bin ich."

 20:43

Van der Bellen: "Mit ihrem Amtsverständnis würden sie eine Tradition brechen, die ich eine gute finde."

 20:42

Van der Bellen appelliert: "Keine Plakate des jeweils anderen zerstören!"

 20:42

Van der Bellen: "Sie sind nicht Heinz Fischer.!

 20:41

Van der Bellen: "Es besteht wirklich die neue Chance, sich am Riemen zu reißen und eine gute Politik für Österreich zu machen." Er spricht über den neuen Bundeskanzler Christian Kern.

 20:40

Hofer kritisiert wieder einmal: "Sie haben den Wahlkampf mit einer Unwahrheit begonnen." Damit spielt er auf den "unabhängigen Kandidaten" an.

 20:40

Hofer: "Wir sind keine rote Republik."

 20:38

Hofer: "Ich habe den Eindruck, dass wir beide uns ganz vernünftig miteinander reden können." Aber die Menschen die uns unterstützen gehen aufeinander los. "Demokratie lebt von der Vielfelt der Meinungen."

 20:37

Hofer: "Ich werde die Regierung nur als letzten Schritt entlassen."

 20:37

Hofer zitiert das Gelöbnis des Bundespräsidenten und erklärt, er werde noch "so war mir Gott helfe" anfügen.

 20:37

Hofer reagiert: "Sie versuchen es immer mit Angstmachen."

 20:36

Van der Bellen: "Wenn sie gewählt werden, sind wir am Weg in eine autoritäre REpublik."

 20:35

Van der Bellen attackiert gleich. Er stehe für Zusammenarbeit, Hofer dagegen will "die Regierung entlassen, wenn sie nicht spurt."

 20:33

Hofer gibt Van der Bellen das Recht, das erste Thema auszusuchen. Van der Bellen spricht die enorme Bedeutung dieser "Richtungswahl" an.

 20:33

Norbert Hofer verspricht, dass "wir uns gut benehmen werden."

 20:31

Es geht mal mit einer freudnlichen Begrüßung los - für den Kontrahenten, aber auch die Zuseher.

 20:31

In knapp einer Minute gehts los!

 20:29

 20:23

Bevors losgeht, gibts nochmal Werbung.

 20:20

Meinungsforscher Peter Hajek sieht Norbert Hofer bisher klar in Front..und bringt dafür einige Fußball-Floskeln.

 20:17

Die Debatte geht wohl erst in rund 15 Minuten los...

 20:16

ATV-Moderator Meinrad Knapp hat recht: "Das ist heute ein absolutes TV-Experiment!"

 20:15

Die Regeln für heute

 20:14

Es geht los!

 20:03

Herzlich Willkommen zum oe24-Live-Ticker zum ATV-WahlDuell zwischen Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen.