Mehr Geld für Nachhilfe: Finanz-Konzept wackelt.
Ab dem Schuljahr 2012/13 ist Aufsteigen mit zwei Fünfern in der Oberstufe möglich. Jetzt wollen Lehrer aber mehr Geld für die Nachhilfestunden.
Dabei soll die neue Oberstufe mit Modulsystem nicht mehr kosten: Im Gesetzesentwurf, den Unterrichtsministerin Claudia Schmied zur Begutachtung aussandte, soll es zwar wegen der Förderkurse für schwache und den Angeboten für hochbegabte Schüler zu Mehrausgaben kommen.
Geld sparen durch weniger Ehrenrunden
Weil aber weniger Schüler sitzen bleiben und sich Schmied durch wegfallende "Ehrenrunden" Geld erspart, ginge sich das Ganze aus. Neue Forderungen der Lehrer könnten das Konzept aber ins Wanken bringen: Die Gewerkschaft will nicht akzeptieren, dass sie für Förderkurse so viel bekommen wie derzeit für Supplierstunden. Mehr Aufwand – mehr Geld. Der Chef der Lehrer an den Berufsbildenden Schulen (BHS), Jürgen Rainer, zu ÖSTERREICH: "Wenn es darum geht, als Lerncoach den Schülern zu sagen, dass sie mehr lernen sollen, sind die Entschädigungen für die Supplierstunden in Ordnung. Wenn es um tatsächliche Förderkurse geht, wo ich als Lehrer eine Vor- und eine Nachbereitung habe, dann verlange ich darüber Verhandlungen." Konkret, so Rainer bekämen BHS-Lehrer derzeit für eine Supplierstunde zwischen 10 und 12 Euro. Unterrichtsstunden würden hingegen doppelt so hoch bewertet.
Bis zu 24 statt nur 12 Euro pro Stunde für Lehrer
Will Schmied, dass es richtige Förderkurse für schwache Kinder gibt, müsste sie den Lehrern pro Stunde um 12 € mehr bezahlen als geplant. Die Reform sieht vor, dass Schüler mit bis zu zwei Fünfern aufsteigen dürfen. Einmal in der Laufbahn geht es mit einem Okay der Klassenkonferenz auch mit drei "Nicht genügend".