In bunten und lauten Demonstrationszügen sind am Freitagnachmittag vor allem jugendliche Aktivistinnen und Aktivisten beim 14. Klimastreik durch mehrere Hauptstädte Österreichs gezogen.
Bei der größten Demo in Wien waren mehrere tausend Personen unterwegs. "Fridays For Future" sprachen in einer Aussendung von 30.000 Teilnehmern, seitens der Polizei gab es keine Angaben.
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Auf dem Weg von Bahnhof Wien-Mitte zum Heldenplatz machte der Zug vor der Industriellenvereinigung halt. "Wir stehen hier vor der Industriellenvereinigung - das ist jener Verein, der wieder und wieder notwendige Gesetzte blockiert und damit Menschenleben weltweit gefährdet. Die Industriellenvereinigung steht aber auch sinnbildlich für alle Kräfte in diesem Land und weltweit, die kurzfristigen Profit über langfristigen Erhalt des Lebens stellen", sagte Anna Leitner von Global 2000 in einer Rede.
Wie bereits bei den vorangegangenen Demonstrationen sprachen die Transparente der Klima-Aktivisten eine deutliche Sprache: "Liebe Politik, worauf wartest du?" war ebenso zu lesen wie "Wir haben ein Recht auf eine lebenswerte Zukunft" oder "Es ist alles gesagt - Handelt jetzt!".
Auf dem Marsch durch Bregenz zum Landhaus, an dem sich rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beteiligten, wurde per Megafon der Takt vorgegeben: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut!", skandierte die Menge im Gleichklang. Zudem forderte sie vehement sofortige "climate justice" (Klimagerechtigkeit). Der Demo-Zug war etwa eine Stunde unterwegs.
Klima-Streik in Linz: "Wir wolln kein Gas aus Molln"
In Linz stand der Klimastreik unter dem Motto "Wir wolln kein Gas aus Molln" und wendete sich speziell gegen die weitere Erschließung fossiler Energiequellen. Gefordert wurden beim Auftakt im Volksgarten ein "Ende der Windkraftblockade" im Bundesland - konkret werden 333 Windräder verlangt - und der Ausbau der für die erneuerbaren Energien nötigen Netzinfrastruktur anstatt Gasförderungen nächst dem Nationalpark Kalkalpen. Auch in St. Pölten und Graz waren Aktivistinnen und Aktivisten unterwegs.
Landeshauptmann besucht Demozug
Als schwieriges Pflaster erwies sich erneut Kärnten für "Fridays For Future". Knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zogen schließlich durch die Klagenfurter Innenstadt. Zum Start der Demo verwiesen die Rednerinnen und Redner vor allem auf die zahlreichen schweren Unwetter in Kärnten in diesem Sommer - das seien direkte Auswirkungen der Klimakrise. Der Demonstrationszug führte nach einem kurzen Stopp vor der Landesregierung - wo auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) vorbeischaute - über den Ring zurück zur Abschlusskundgebung zum Alten Platz.
Forderung an Kanzler Nehammer
Die Hauptforderung von "Fridays For Future" richtet sich an Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Dieser solle umgehend einen "nationalen Klimakatastrophengipfel" einberufen. Dieser müsse sowohl die Bundesregierung als auch die Landeshauptleute zusammenbringen.
"Der Klimakatastrophensommer hat uns gezeigt: Die Klimakrise ist in Österreich angekommen. Hitzewellen gefolgt von Fluten auf unseren Feldern, in unseren Wohnzimmern. Die einzige Katastrophe die noch schlimmer ist, ist Karl Nehammers Ignoranz. Wir fordern einen Klimakatastrophengipfel, wo die längst notwendigen Maßnahmen beschlossen werden müssen", sagte FFF-Sprecher Daniel Shams der APA.
Anschober: "Müssen Notbremse ziehen"
Dies unterstrich auch der ehemalige Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) "Wir müssen endlich die Notbremse ziehen und das tun was gefordert wird. Und die, die es am ehesten schaffen können, sind die Jungen. Es braucht diese Veränderung. Ich glaube, dass die Österreicher einen engagierten Klimaschutz wollen", sagte er der APA. Der Protest wurde auch von etlichen Organisationen, Künstlerinnen und Künstlern sowie Wissenschaftern unterstützt.
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