ZIB2-Interview
Klimaökonomin gegen Klimabonus und für CO2-Steuer
10.01.2025Klimaökonomin will günstige Klimamaßnahmen, die eher teuer für Steuerzahler sind.
Angesichts des Faktums, dass der europäische Klimadienst "Copernicus" das vergangene Jahr mit einem Anstieg um +1,6 Grad als das wärmste seit 1850 zum Schnitt des vorindustriellen Zeitalters ausweist, forderte Klimaökologin Sigrid Stagl von einer neuen Regierung Sparmaßnahmen ein, die fürs Klima sinnvoll seien.
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Österreich hat Verantwortung weiterhin aufzuzeigen, was möglich ist
Österreich habe in den vergangenen 2 Jahren mit seinen Maßnahmen erreicht, dass die Co2-Emmissionen sich um 0,6 Prozent reduzierten und habe deshalb eine Verantwortung, seiner Vorreiterrolle in der EU gerecht zu werden. Das Land müsse aufzeigen was möglich ist.
Zu günstigen Sparmaßnahmen meinte Stagl: "Das erneuerbaren Wärmegesetz wäre gut geeignet gewesen. Also bis 2040 keine fossilen Heizlkssel mehr zuzulassen. Da hätte jeder gewusst, der nächste Heizkessel muss ökologisch sein. Aber darauf konnte man sich leider politisch nicht einigen."
Klimabonus abschaffen und Co2-Steuer einführen
Ersatzweise sollte man nun Innovationen in Industrie und Wohnbau fördern, "und den Kliambonus abschaffen und die Co2-Steuer einführen." Mit der CO2-Steuer würde nicht-nachhaltiges Handeln teurer. Der Klimabonus sei als Abfederung für jene, die keine Möglichkeiten haben gedacht gewesen. Man könne aber auch die Einnahmen durch die CO2-Steuer anderweitig einsetzen.
Pendlerpauschale muss ökologisiert werden
Das Pendlerpauschale betreffe zwar viele, müsse aber auch ökologisiert werden, anstatt nur den motorisierten Individualverkehr zu unterstützen. Zum Gratis-Klimaticket für unter 18-Jährige meinte sie: "Man muss sich alle Maßnahmen anschauen. Gerade in diesem Alter etablieren sich Gewohnheiten. Vielelicht gewöhnt man sich das dann ja an, öffentlich zu fahren." Angesichts von Strafzahlungen bei Verfehlen des Klimazieles sei es besser in die Zukunft zu investieren, weil dies Jahrzehnte oder Jahrhunderte nützen könnte, während Strafzahlungen nur verpuffen würden.