In einem halben Jahr

Koalition gab 1,3 Mio. für Reisen aus

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BZÖ-Mann Grosz schimpft ÖVP-Finanzminister Pröll einen "Möchtegern-Jetsetter" und legt ihm den Rücktritt nahe.

Die Regierung hat im ersten Halbjahr Reiselust verspürt. Fast 150 Mal war man in den ersten sechs Monaten unterwegs, berichtet der BZÖ-Abgeordnete Gerald Grosz nach Sichtung der Antworten seiner parlamentarischen Anfragenserie unter dem Titel "Reisesucht der Bundesregierung". An Kosten hat er fast 1,3 Millionen Euro errechnet. Grosz kritisiert nun eine "systematische Heimat- und Arbeitsflucht".

Am reisefreudigsten zeigte sich das Finanzministerium mit 29 dienstlichen Touren, allerdings teilt sich das auf Ressortchef Josef Pröll (V) und seine Staatssekretäre Reinhold Lopatka (V) und Andreas Schieder (S) auf. Der Vizekanzler selbst war 15 mal unterwegs, die meisten Touren gingen nach Brüssel, aber auch Besuche in Indien und Israel waren dabei.

Der Kanzler bewegte sich neun Mal außer Landes. China und Israel waren seine Fernreisen.

Spindelegger auf Platz 1
Fleißig unterwegs war seinem Amt entsprechend Außenminister Michael Spindelegger (V), der 21 Dienstreisen verbuchte und damit die Nummer 1 im Ranking ist. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) begab sich elf Mal außer Landes, Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (V) folgte mit zehn Touren.

Ostermayer nur 1x weg
Gern im Land blieb Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S), die nur drei berufliche Touren außer Landes wagte. Ähnlich Gesundheitsminister Alois Stöger (S): Gerade vier Reisen standen auf seinem Plan, die größte davon als Begleitung von Bundespräsident Heinz Fischer nach China. Auch Infrastrukturministerin Doris Bures (S) war mit sechs Touren sparsam unterwegs. Überhaupt am wenigsten auf Reisen ging Staatssekretär Josef Ostermayer (S), der nur einmal die Dienstkoffer packte.

"In der Weltgeschichte herumfliegen"
Grosz erregt sich über die Gesamtkosten für die Regierungsreisen "von exakt 1.290.405 Euro" und spricht explizit diverse Asien-Reisen an: "Ich glaube es wäre für den Steuerzahler billiger, wenn die Damen und Herren Bundesminister zum Chinesen ums Eck gehen, statt um hunderttausende Euro samt großzügiger Begleitung in der Weltgeschichte herumzufliegen".

Pröll ist "Möchtegern-Jet-Setter"
Die meisten Kosten haben die Reisen des Finanzministeriums verursacht, laut Grosz gut 350.000 Euro: "Für Prölls Turbanverkleidung darf der Steuerzahler noch mehr als 350.000 Euro löhnen, dieser Möchtegern-Jet-Setter ist rücktrittsreif."

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