Polit-Barometer

Koalition im Tief, ÖVP vor FPÖ

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Die Wien-Wahl bringt ein Polit-Erdbeben: Regierung gerät ins Wanken.


Enormes Echo auf die erste Gallup-Umfrage nach der Wien-Wahl, die ÖSTERREICH gestern erstmals veröffentlichte: Die SPÖ verliert in einer Woche 4 %, die ÖVP sogar 5 %.

Beide Regierungs-Parteien fallen unter die 30-%-Marke: Die SPÖ hat nur mehr 27 %, die ÖVP nur mehr 24 % – ein All-Time-Tiefpunkt.

Die Strache-FPÖ dagegen legt nach der Wien-Wahl auch bundesweit 3 % zu – und erreicht in der Hochrechnung bereits 25 %, überholt damit die ÖVP, liegt auf Platz 2.

Tatsächlich ist die Gallup-Hochrechnung konservativ.

Betrachtet man die Rohdaten vor der Hochrechnung, ist das Ergebnis dramatischer.

Bei den „Bekennern“ – also jenen Befragten, die offen ihre Partei-Präferenz nennen und bei denen SPÖ und ÖVP bisher besonders gut und die FPÖ traditionell besonders schlecht lagen – liegen erstmals alle drei Parteien Kopf an Kopf: 21 % der Wähler bekennen sich offen zur SPÖ, 18 % zur „staatstragenden“ ÖVP und erstmals gleich viele – nämlich ebenfalls 18 % – zur „verpönten“ FPÖ. Das ist der höchste Wert, den die FPÖ in Rohdaten je hatte.

Mit Zusatzfragen können die 30 % „Unentschlossenen“ und „Verweigerer“ zugeordnet werden. Im Gegensatz zu früheren Umfragen tendiert nun eine klare Mehrheit der „Unentschlossenen“ zur FPÖ.

Ginge man davon aus, dass bundesweit genau so viele „Unentschlossene“ FPÖ wählen würden wie zuletzt bei der Wien-Wahl, hätte die FPÖ bei einer Nationalratswahl somit bereits 28 %, die SPÖ nur mehr 25 %, die ÖVP sogar nur 23 % der Stimmen. Die FPÖ wäre sogar Erster.

Schon jetzt führt die FPÖ in den Rohdaten in den wichtigsten Zielgruppen: Bei den 30- bis 50-Jährigen, bei den Opinion Leadern, also den Selbstständigen und den Leitenden Angestellten – und bei einer Bundes-Wahl sogar in Wien.

Die Gallup-Umfrage zeigt, dass die SPÖ bei einer Nationalratswahl in Wien – ohne Häupl-Bonus – nur mehr 25 % in den Rohdaten hätte, die FPÖ aber schon 27 %. In einer Hochrechnung bedeutet das für Wien: 34 % FPÖ, 30 % SPÖ, 17 % ÖVP und 16 % Grüne. Das wäre ein Polit-Erdbeben.

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