Innenminister Kickl will das Projekt 'wohlwollend prüfen lassen'.
Mit der Übernahme des Innenministeriums durch die FPÖ dürfte die Diskussion um die berittene Polizei in Wien neuen Schwung erhalten. "Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) wird das Projekt wohlwollend prüfen lassen", bestätigte der Sprecher des Ministers, Christoph Pölzl, am Donnerstagabend.
"Das ist ja eine langjährige Forderung der FPÖ", sagte Pölzl. Kickl wolle nun "sachlich objektiv nach budget- und einsatztaktischen Kriterien" evaluieren lassen, ob und inwiefern die berittene Polizei für Wien Sinn macht. Danach soll entschieden werden, wie es weitergeht. Klar sei, so Pölzl, dass das Thema jedenfalls mit dem Wiener Landespolizeipräsidenten Gerhard Pürstl besprochen werden muss.
Forderung schon im August bekräftigt
Die FPÖ hat schon im August 2017 ihre Forderung, bei der Polizei in Österreich wieder Reiterstaffeln einzuführen, bekräftigt. Bei einem Pressegespräch auf einem Reiterhof in Pöttsching brachten der Wiener Vizebürgermeister Johann Gudenus und sein burgenländischer Kollege Johann Tschürtz damals Argumente, die ihrer Meinung nach für den Einsatz der Vierbeiner sprechen.
Die FPÖ-Politiker hatten wenige Tage zuvor die Reiterstaffel des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim besucht. Reiterstaffeln bei der Polizei hätten sich in Deutschland "eindeutig bewährt", berichtete Tschürtz: Berittene Streifen seien dort 365 Tage im Jahr im Einsatz, die Sympathiewerte in der Bevölkerung seien "unglaublich". Gemäß den in Deutschland gemachten Erfahrungen könne ein einziges Pferd so viel Arbeit leisten "wie ein Einsatztrupp", der aus neun Personen bestehe.