Job verloren

Korruptions-Vorwürfe gegen Monika Lindner

29.10.2013

Lindner verliert Vorstandsposten bei der Kinderkrebsforschung.

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© TZ ÖSTERREICH
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Kurz vor der Angelobung von Ex-Orf-Chefin Monika Lindner als neue Nationalratsabgeordnete sorgen Recherchen der Wochenzeitung "Falter" für Riesen-Wirbel. Die St. Anna Kinderkrebsforschung hat sich nämlich von ihrem langjährigen Vorstandsmitglied Lindner getrennt. Grund dafür ist der Verdacht auf Freunderlwirtschaft und Misswirtschaft zum Schaden des Vereins.

Lindner soll ihrem Lebensgefährten, den Werber Günther Lebisch, mit lukrativen PR-Jobs versorgt haben und Druckaufträge genehmigt haben, die doppelt so teuer gewesen sein sollen als notwendig. Die übrigen Vorstandsmitglieder wussten davon nichts, heißt es.

Es geht um 60.000 Euro und den Stiefsohn
Die St. Anna Kinderkrebsforschung musste dem Bericht zufolge auf Lindners Anordnung für den Druck von Spendenbriefen pro Jahr rund 60.000 Euro mehr zahlen. Ihr Freund Günther Lebisch. soll auch interveniert haben, dass Lindners Stiefsohn, ein Kameramann, krebskranke Kindern am Krankenbett für einen TV-Spot filmen darf - um 3200 Euro für einen halben Drehtag. Das sechsfache des marktüblichen Preises.

Den unentgeltlichen Vorstandsposten ist die Ex-ORF-Generaldirektorin nun los: Lindner habe "zwischenzeitlich ihre Funktion als Vorstandsmitglied der St. Anna Kinderkrebsforschung mit sofortiger Wirkung und bis zum Ende der Funktionsdauer Ende November 2013 ruhend gestellt". Der Termin für die Wahl des neuen Vorstands stehe bereits fest. Des Weiteren habe die St. Anna Kinderkrebsforschung beschlossen, den Vertrag mit der Agentur ihres Freundes, ComCom, zu kündigen.

Lindner und Lebisch, die derzeit für sich eine Villa in Wien bauen, weisen die Vorwürfe gegenüber dem "Falter" energisch zurück. Man wolle durch "Lindnerbashing" nur schaden, heißt es.  Alle Kosten seien vom Verein genehmigt und transparent abgerechnet worden. Für den Stiefsohn sei nie interveniert worden. Das Pauschalhonorar an Lebischs Agentur Com Com in der Höhe von rund 25.000 Euro pro Jahr würde bloß die Selbstkosten abdecken.

"Bestürzt"
Sie sei "sehr bestürzt" darüber, wenn der Einrichtung "durch welche Geschichte auch immer" Schaden zugefügt werde, sagte die Neo-Abgeordnete am Rande der Nationalratssitzung am Dienstag im Parlament. Mit den Finanzen habe sie nichts zu tun gehabt, betonte sie.

Sie werde alles tun, um eventuellen Schaden abzuwenden. Ihr Mandat im Vorstand habe sie ja aufgrund ihrer Tätigkeit im Parlament ruhend gestellt, sagte sie. Zum Vorwurf der Freunderlwirtschaft sagte sie, sie habe "überhaupt nichts bezahlt". Laut der Wochenzeitung "Falter" soll Lindner ihren Lebensgefährten beziehungsweise dessen Werbeagentur mit lukrativen PR-Jobs versorgt und überteuerte Druckaufträge genehmigt haben.

 "Ich habe mit den Finanzen überhaupt nichts zu tun gehabt", sagte sie dazu. Die Rechnungen habe sie überhaupt nicht gesehen, es gebe im der Einrichtung dafür einen Kassier. In ihrer Zeit im Vorstand habe es überhaupt keine Unregelmäßigkeiten gegeben. Sie frage sich, wie es zu diesen Vorwürfen kommt, so die freie Abgeordnete.


 

 

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