Weitere 19 sollen bis Jahresende folgen, in Oberösterreich hat das erste Cybercrime-Trainingscenter gestartet.
Wien. Im Zuge der Kriminaldienstreform mit dem Schwerpunkt Cybercrime haben mit 1. Juni die ersten 19 von 38 Kriminalassistenzdienststellen (KAD) ihre operative Arbeit aufgenommen. Damit stehen nun in allen Bundesländern außer Wien 174 Bedienstete in Kriminalassistenzdiensten zur Abarbeitung kriminalpolizeilicher Sachverhalte zur Verfügung, teilte das Bundeskriminalamt (BK) am Sonntag in einer Aussendung mit. Bis Dezember 2024 werden die restlichen 19 KAD österreichweit umgesetzt.
Die Kriminalitätslage in Österreich verändert sich in Richtung Cybercrime: Mehr als jede zehnte angezeigte Straftat weist einen Bezug zum Internet auf, wurde erläutert. In einem ersten Schritt werde deshalb die Kriminaldienstreform mit der Implementierung der KAD und der Cybercrime-Trainingscenter (CCTC) umgesetzt. "Durch moderne Strukturen und eine Vertiefung der Cyberkompetenzen treten wir auch im Internet jeder Form von Kriminalität konsequent entgegen", betonte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf.
Wichtiges Bindeglied
"Als wichtiges Bindeglied zwischen den Polizeiinspektionen und den Landeskriminalämtern werden die Kriminalassistenzdienststellen die Kolleginnen und Kollegen an der Basis entlasten", ergänzte BK-Direktor Andreas Holzer. Ziel der KAD sei es, dem Kriminaldienst auf Stadt-, Bezirks- und Polizeiinspektionsebene in drei zentralen Bereichen mehr Unterstützung zukommen zu lassen: Tatortarbeit, IT-Forensik und Präventionsarbeit.
Die steigende Kriminalität im Internet fordere fachspezifische Kenntnisse der Polizistinnen und Polizisten auf allen Ebenen: von der Forensik über Krypto-Ermittlungen bis zum Thema Darknet, hieß es in der Aussendung. Deshalb sei die bundesweite Etablierung von neun Cybercrime-Trainingscentern in den Landeskriminalämtern (LKA) ein weiterer zentraler Punkt der Kriminaldienstreform. Das erste CCTC nahm ebenfalls am 1. Juni den Dienst im LKA Oberösterreich auf. Im Zuge der Kriminaldienstreform werden in den nächsten Jahren mehr als 700 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, betonte das BK.