105.551 Taten von Ausländern verübt.
Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) und General Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamts, präsentierten gestern die Kriminalitätsstatistik 2016.
Zunahme. Österreichweit wurde ein Anstieg von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. In absoluten Zahlen bedeutet das: 537.792 Straftaten (2015 waren es 517.869). Die Aufklärungsquote betrug im Vorjahr 45,9 % (246.854 Fälle mit 270.160 Tatverdächtigen) – die höchste Erfolgsquote des vergangenen Jahrzehnts.
Big Five. Die Polizei unterteilt die Verbrechen in fünf Kriminalitätsgruppen, die sogenannten „Big Five“.
- Einbruch. Rückläufig, sank um -16,4%. 2015: 15.516 Anzeigen, 2016: 12.975.
- Kfz-Diebstahl -10,0% 2015: 3.326 Anzeigen, 2016: 2.994.
- Gewaltverbrechen. Starker Anstieg, +6,9%. 2015: 40.333, 2016 sind es 43.098 gewesen.
- Cybercrime (das sind überwiegend Kinderpornografie und Online-Betrug) nahm mit +30,9% am stärksten zu; 2015: 10.010 Anzeigen, 2016: 13.103).
- Wirtschaftskriminalität (mit +10,9% auffallend steigend; 2015: 48.601 Anzeigen, 2016: 53.905 Anzeigen).
Täteranalyse: Migranten ohne Bleiberecht als Risiko
Die Analyse der Tatverdächtigen ergab, dass es sich bei 60,9 Prozent (164.609 Personen) um Inländer und bei 39,1 um „fremde Tatverdächtige“ (105.551) handelt. In den vergangenen Monaten identifizierte die Polizei eine neue Risikogruppe: Männliche Migranten im Alter zwischen 17 und 27 Jahren, die seit 400 Tagen in Österreich sind und einen negativen Bleiberechtsbescheid haben. „Diese Personengruppe kippt schnell in die Kriminalität ab“, so General Franz Lang.
Aslywerber-Kriminalität stieg um 54,2 Prozent
Die Gruppe der Asylwerbenden hat 2016 die höchste Kriminalitätszunahme zu verzeichnen: Sie stieg um 54,2 Prozent von 14.458 auf 22.289 Straftaten. In der Gruppe der tatverdächtigen Asylwerber war die führende Nation Afghanistan (5.072).
Bei den Straftaten handelt es sich in erster Linie um Diebstahl (4.684), Körperverletzung (3.551) und Verstößen nach dem Suchtmittelgesetz (3.310). Die meisten Anzeigen gab es gegen männliche afghanische Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren (1.622).