Strache versuchte sich bei "Im Zentrum" zu rechtfertigen. Der Ex-FPÖ-Chef musste dabei aber viel Kritik einstecken.
Genau ein Jahr nach dem Auffliegen des Ibiza-Videos diskutierte HC Strache am Sonntag in der Sendung „Im Zentrum“ über Moral in der Politik und welche Konsequenzen die Ibiza-Affäre hat.
Dabei versuchte sich Strache in der gewohnten Manier zu verteidigen. Der gezeigte Zusammenschnitt sei „bewusst aus dem Gesamtkontext gerissen worden“. Er selbst sei „in einem sehr fragwürdigen Zustand“ gefilmt worden, habe sich zwar „fürchterlich benommen“, aber alle Angebote abgelehnt. Strache sprach dabei auch von „Stasi-Methoden“, die zum Fall geführt hätten.
"Habe in der Politik nichts verloren"
Die anderen Diskussionsteilnehmer attackierten den ehemaligen Vizekanzler daraufhin scharf. „Für mich war es ein Schock, dass man so etwas ausspricht“, so Irmgard Griss. Die ehemalige Präsidentin des OGH hätte von Strache einen vollständigen Rückzug aus der Politik gefordert. „Jemand, der mit so eine Einstellung zeigt, der muss zu sich sagen: ,Ich habe in der Politik nichts verloren'. Der muss sagen: ‚Ok, ich habe es in der Politik versucht, ich gehöre nicht hierher‘“ Der Fall ist für Griss aber kein Einzelfall: „Das ist Denken und Überschätzung, wie man sie in der Politik häufiger antrifft.“
Wenn Strache sagt, dass die 2.500 Euro pro Monat "Wohnkostenzuschuss" ein offiziell deklarierter Gehaltsbestandteil war, muss man wissen: Klubobleute dürfen kein zusätzliches Gehalt beziehen (kein zusätzlicher "Beruf mit Erwerbsabsicht"), auch nicht von der Partei. #imzentrum
— Hubert Sickinger (@HubertSickinger) May 17, 2020
Strache wehrte sich „im Zentrum“ auch erneut gegen die gegen ihn erhobenen Spesenvorwürfe. Der EX-FPÖ-Chef sprach von einer „Neiddebatte“, es sei fair gewesen, dass er für sein Haus Mietzuschuss bekam. „Meine Vorgänger in der FPÖ haben stattdessen Hotelsuiten gemietet“, so Strache.