Die Ernennung von Ernst Strasser zum ÖVP-Spitzenkandidaten ist bei den anderen Parteien mit Kritik bedacht worden.
Der SPÖ-Europaabgeordnete und Spitzenkandidat für die EU-Wahl, Hannes Swoboda, meinte: "Es ist die Zeit, wo es um Wirtschafts- und Sozialpolitik der EU geht, da hat Strasser keinerlei Erfahrung." Er sieht daher auch in der Kür Strassers keinen Einfluss auf die Strategie der Sozialdemokraten für den Wahlkampf.
Wenn Strasser Sicherheitsfragen ansprechen sollte, "werden wir uns seine Ministerergebnisse ganz genau anschauen". Aber "grundsätzlich führen wir nicht einen Wahlkampf gegen jemanden. Wir fahren unsere Linie. Wir schießen uns auch auf niemanden ein. Das hat keinen Einfluss", so Swoboda.
Als "letzte Wahl nach unzähligen Absagen für Pröll", sieht BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz den ÖVP-Spitzenkandidaten. Strasser sei ein typischer "ÖVP-Altpolitiker" und als ehemaliger Innenminister für das "System Strasser im Innenministerium mit all seinen jetzt aufgekommenen Skandalen" verantwortlich.
Kritik kam auch von den Grünen. Mit Strasser schicke die ÖVP einen "gescheiterten Innenminister" in den EU-Wahlkampf, sagte die Europaabgeordnete Eva Lichtenberger. Strasser sei ein Zeichen für ein Europa der Wirtschaftseliten, der Industrielobbys und des Neoliberalismus.