Kroatiens Staatspräsident Stjepan "Stipe" Mesic hat am Montag zu Mittag Bundespräsident Heinz Fischer in der Wiener Hofburg getroffen.
Themen waren laut Fischer-Sprecher Bruno Aigner die Auswirkungen des EU-Reformvertrags-Referendums in Irland und "die europäische Perspektive Kroatiens", aber auch die Lage im Tschad und die dort eingesetzte EU-Friedensmission EUFOR sowie die Situation im Kosovo. Weitere Details gab die Präsidentschaftskanzlei nicht bekannt.
Gemeinsames Mittagessen
Nach einem Mittagessen der Präsidenten
hält der kroatische Staatschef am Abend einen Vortrag über "Südosteuropa aus
kroatischer Perspektive" im Bruno Kreisky Forum in Wien. Es moderiert der
österreichische Diplomat, Balkan-Experte und frühere Hohe Repräsentant der
internationalen Gemeinschaft in Bosnien-Herzegowina, Wolfgang Petritsch.
Gespräche über EU-Beitritt und Irlands NEIN
Österreich
gilt als einer der größten Befürworter des EU-Beitritts Kroatiens. Nach dem
Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel Ende der Vorwoche
zeigte sich Außenministerin Ursula Plassnik (V) über die neu entflammte
Erweiterungsdebatte dementsprechend "beunruhigt". Infolge des irischen
"Nein" zum EU-Vertrag von Lissabon hatte u.a. der französische Staatschef
und künftige EU-Ratsvorsitzende Nicolas Sarkozy einer Erweiterung der EU-27
eine Absage erteilt. Ohne neue Rechtsgrundlage keine weiteren Beitritte zur
Europäischen Union, lautete auch die Meinung des luxemburgischen Premiers
Jean-Claude Juncker. Einer der Gründe für den Reformvertrag sei nämlich die
Erweiterungsfähigkeit der EU gewesen.