Die Chats von ÖBAG-Chef Thomas Schmid bringen Dichand in Erklärungsnot.
Große Aufregung in der Kronen Zeitung nach den gestern bekannt gewordenen WhatsApp-Chats zwischen ÖBAG-Chef Thomas Schmid und Krone-Chef Christoph Dichand.
Zahlreiche Luxus-Urlaube
Der umstrittene Chef der Staatsholding und der umkämpfte Krone-Chef hatten offenbar eine enge Freundschaft, die zu zahlreichen gemeinsamen Luxus-Urlauben führte. Die Chats, die die enge Beziehung Dichand-Schmid dokumentieren, wurden jetzt von der WKStA an den U-Ausschuss des Parlaments geliefert. Bei den Abgeordneten sorgt vor allem eine Reise für Verwunderung: Am 7. Februar 2019 – nur wenige Wochen vor seiner Bestellung zum ÖBAG-Chef – ließ Thomas Schmid über das Finanzministerium (!) drei Flüge für sich, Christoph Dichand und einen gemeinsamen Freund via London nach Afrika buchen. Dichand flog Business um sündteure 2.448 Euro. Sein Ticket wurde offenbar vom Finanzministerium bezahlt. Geklärt werden muss, ob Dichand den Betrag rückerstattet hat und wie die Reise genau verbucht wurde.
Hafenecker will Hintergründe
Genau das will jetzt der wortgewaltige FPÖ-Abgeordnete Christian Hafenecker in drei Anfragen von Finanzministerium, Außenministerium und Kanzleramt wissen. Hafenecker will die Hintergründe der Schmid-Dichand-Reisen recherchieren – und welche „Deals“ dort besprochen wurden. Tatsächlich berichtete Polit-Zerberus Thomas Schmid von seinen Reisen mit Christoph Dichand nämlich auch aufgeregt an Finanzminister Blümel und Kanzler Kurz. An Blümel schrieb er: „Dichand und ich haben Flug gebucht übrigens!“ Und an Kurz: „Mit Dichand alles auf Schiene!“
Eine ganze Reihe an Urlaubs-Reisen
Im Detail dürfte es eine ganze Serie von Urlaubs-Reisen von Dichand mit Thomas Schmid gegeben haben:
- Im Februar/März 2019 flogen die beiden gemeinsam mit einem Freund nach Äthiopien.
- Im Sommer 2019 folgte ein gemeinsamer Urlaub auf Sardinien.
- Schon davor soll es weitere Sardinien-Urlaube gegeben haben.
- Gerüchtehalber waren Schmid und Dichand auch auf einer gemeinsamen Tour am Kilimandscharo
Fragenkatalog an Krone-Geschäftsführer
Für Aufregung sorgen die Urlaube von Dichand mit dem Staatsholding-Boss auch bei Dichands Mit-Eigentümern in der Krone: Die deutsche Funke-Gruppe schickt den Krone-Geschäftsführern einen umfangreichen Fragen-Katalog zu den Chats aus dem U-Ausschuss. Dichand muss gegenüber seinen Mit-Eigentümern jetzt klarlegen, ob die Reisen dienstlich oder privat waren, wer bezahlt hat, warum die Krone nicht über die Schmid-Chats berichtet hat, welche Weisungen es von Dichand in Sachen Schmid an die Krone-Redaktion gegeben hat.
Aufklärung über Urlaubs-Aktivitäten
Generell will die Funke-Gruppe Aufklärung über Dichands Urlaubs-Aktivitäten. So war der Krone-Chef von Weihnachten bis März mehr als zwei Monate nicht im Büro. Angeblich war er – bei Dienstort Wien – im Homeoffice, in Wahrheit befand er sich aber auf ausgiebigen Urlauben in Gstaad und auf der Karibik-Insel Mustique. Die Funke-Gruppe, die 50 % der Krone-Anteile besitzt, will die Entlassung von Dichand als Krone-Herausgeber und Chefredakteur. Für Christoph Dichand wird es jetzt eng …