"Krone"-Herausgeber Dichand kommt in Erklärungsnot.
Nach Kanzler Kurz und Finanzminister Blümel bringt ÖBAG-Chef Thomas Schmid mit seinen über 100.000 WhatsApp-SMS jetzt auch Kronen-Zeitung-Herausgeber Christoph Dichand gehörig unter Druck.
Bei der jüngsten Lieferung von Schmid-SMS an den U-Ausschuss tauchten eine ganze Serie von SMS in der Öffentlichkeit auf, die sich auf Urlaubsreisen von Schmid mit Krone-Chef Christoph Dichand bezogen. Besonders brisant ist, dass das Business-Ticket von Dichand für den Flug zu einem Luxusurlaub nach Afrika via London von der Schmid-Sekretärin im Finanzministerium gebucht und – so wie die SMS klingt – auch aus der Kassa des Finanzministeriums zumindest (vor-)finanziert wurde. Ein absolutes No-Go sowohl für Schmid und das Ministerium als insbesondere für Zeitungsherausgeber Dichand, der hier ja keine Dienstreise, sondern einen privaten Luxusurlaub absolvierte.
FPÖ-Aufdecker Christian Hafenecker pfefferte sofort geharnischte parlamentarische Anfragen an Finanzministerium, Kanzleramt und Außenamt (weil Schmid auch Kurz und Blümel von der Dichand-Reise informierte) – und will nicht nur wissen, wer die Reise bezahlt hat, sondern vor allem, welche „Deals“ es im Hintergrund gegeben hat.
Noch viel dramatischer für Dichand: Seine Krone-Miteigentümer von der Funke-Gruppe, mit denen er seit Jahren in einem heiklen Rechtsstreit liegt, in dem jedes Detail über Sieg und Niederlage entscheiden kann, schickten noch am Mittwoch einen brisanten Brief an die Krone-Geschäftsführung: Dichands Miteigentümer wollen wissen, wie heftig Dichand durch diesen Luxusurlaub mit dem Chef der Staatsholding ÖBAG gegen seine Pflichten verstoßen hat. War der Urlaub gemeldet? Hat ihn Dichand selbst bezahlt, oder wurde er vom Finanzministerium bezahlt? Wurde er vorfinanziert? Wie viele Urlaube mit Schmid hat Dichand gemacht? Hat er die Berichterstattung der Krone über Schmid beeinflusst?
Tatsächlich dürfte die enge Freundschaft von Dichand mit Finanzministeriumsgeneralsekretär und ÖBAG-Chef Schmid seltsame Blüten getrieben haben: Die beiden waren nicht nur serienweise auf Urlaub – von Sardinien bis zum Kilimandscharo. Dichand soll sich bei Schmid auch sehr intensiv um eine Steuerbefreiung beim Rücktransport der Kunstwerke seines Vaters aus der Schweiz nach Österreich bemüht haben. Angeblich geht es um Kunstwerke im Wert von über 500 Millionen und Steuerbeträge von über 100 Millionen Euro, denen FPÖ-Aufdecker Hafenecker mit seinen Anfragen jetzt auf der Spur ist.