Polit-Deals

Kuhhandel um ORF-Jobs

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Gleich mehrere Stiftungsräte erhalten nach der Wrabetz-Wahl Top-Jobs.

Der ORF-Redakteursrat läuft bereits Sturm. Und auch so mancher Polit-Beobachter wundert sich schön langsam über den ­unverblümten „Postenschacher“ im ORF. Dafür, dass Alexander Wrabetz zum neuen (alten) ORF-Generaldirektor gewählt wurde, musste er offensichtlich jede Menge ORF-Chefposten an die Politik versprechen.

  • Kärntens FPK-Landeshauptmann Gerhard Dörfler verkündete gestern per Aussendung (!), dass „die langjährige ORF-Mitarbeiterin Karin Bernhard Willy Haslitzer in seiner Position als Direktor des Landesstudios folgen“ wird.

Eigentlich sollte der ORF-Stiftungsrat die ORF-Landesdirektoren und die vier neuen ORF-Geschäftsführer am Donnerstag wählen. Dörfler gibt aber unumwunden zu, dass er sich „mit Wrabetz darüber geeinigt“ habe, wer in Kärnten neuer ORF-Direktor wird.

  • Einen Polit-Deal gibt es auch um die ORF-Direktion in Tirol: Dort wird der bisherige ÖVP-ORF-Stiftungsrat Helmut Krieghofer auf Wunsch von Tirols ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter neuer Chef – gegen den Willen der Redaktion, aber mit Zustimmung der SPÖ. Krieghofer wechselt damit direkt vom Stiftungsrat (wo er für Wrabetz stimmte) ins Landesstudio Tirol.
  • Auch der bisherige ORF-Zentralbetriebsrat und Stiftungsrat Michael Götzhaber steigt auf (auch er stimmte im Stiftungsrat für Wrabetz). Er übernimmt die technische Direktion im ORF.

Der ORF-Redakteursrat hat sich klar „gegen diesen Verstoß gegen das ORF-Gesetz“ ausgesprochen. Die Redakteure appellieren an den ORF-Stiftungsrat, dieser „Absprache mit Politikern“ nicht zuzustimmen.
Dass es am Donnerstag tatsächlich Widerstand gegen das ORF-Polit-Personalpaket geben wird, darf bezweifelt werden.

Immerhin hatte selbst die Stiftungsrat-Vorsitzende Brigitte Kulovits-Rupp Ambitionen, ORF-Landesdirektorin im Burgenland zu werden. Kulovits-Rupp hatte allerdings ihr Interesse zu öffentlich und zu früh bekundet.
Wrabetz weist alle Absprachegerüchte empört von sich. Seine eigenen Redakteure „glauben ihm das nicht“
 

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