Außenminister führt Gespräche mit christlicher Minderheit und Jugendlichen.
Abseits der Termine mit Vertretern des politischen Establishments in Teheran traf Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) am Sonntag auch Vertreter religiöser Minderheiten sowie iranische Künstler und Sprachschüler im Österreichischen Kulturforum in Teheran.
Bei einem Besuch einer armenisch-orthodoxen Kirche in Teheran erkundigte sich der Außenminister, ob diese christliche Gemeinde in der Islamischen Republik Benachteiligungen zu spüren bekomme. Dies wurde von zwei Priestern zumindest offiziell verneint. Bedrücken würden sie vor allem wirtschaftliche Probleme.
Mit diesen haben auch Deutsch-Studenten am Österreichischen Kulturform zu kämpfen, das in Teheran als intellektuelle "Oase der Freiheit" gehandelt wird, wie es ein Besucher ausdrückte. Im Gespräch mit den jungen Menschen war der 27-Jährige in seinem Element. Einigermaßen offenherzig erzählten die jungen Frauen und Männer beispielsweise von ihren Problemen am Arbeitsmarkt und den Schwierigkeiten Auslandsvisa zu bekommen.
Twitter-Verbot
Weniger Probleme verursache das Verbot sozialer Netzwerke wie Twitter, erklärten die Studenten. Dieses ließe sich umgehen. Kurz-Kommentar angesichts der anwesenden österreichischen Journalisten: "Dann kommen nur wir nicht rein".
Den Menschen im Iran mache die wirtschaftliche Situation mehr Kopfzerbrechen als die Atomverhandlungen mit der Internationalen Gemeinschaft, meinte ein Bursch. Selbst wenn dabei natürlich ein Zusammenhang besteht.
Mitunter kam die soziale Kritik auch zwischen den Zeilen daher. Auf die Frage, ob das obligatorische Kopftuch von jungen Frauen als problematisch angesehen werde, erntete der ÖVP-Youngster wohlmeinendes Gelächter....