Jugendumfrage
Kurz beliebter als Kern und Strache
20.01.2017
Jugendforscher: "Kurz wird für alle, ob innerhalb oder außerhalb der ÖVP, zum Problem."
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) weist unter Österreichs Politikern laut einer Umfrage die besten Imagewerte bei Jung und Alt aus. Sowohl bei 16- bis 24-jährigen Jungwählern als auch bei 55- bis 65-Jährigen kommt Kurz auf die höchsten Zuverlässigkeits-, Glaubwürdigkeits- und Sympathiewerte und liegt jeweils deutlich vor Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) sowie FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.
Bei den Jungen liegt der Außenminister laut der Eigenstudie der tfactory Trendagentur in Kooperation mit dem Institut für Jugendkulturforschung punkto Vertrauen mit 51 Prozent vor Kern mit 40 und Strache mit 14. Bei den Älteren liegt Kurz noch besser. 36 Prozent der Jungwähler halten Kurz für glaubwürdig, die Werte für Kern und Strache liegen bei 25 bzw. 11 Prozent. Bei der Frage nach der Zuverlässigkeit bekam Kurz 28 Prozent Zustimmung von den 16- bis 24-Jährigen, Kern 21 und Strache 11 Prozent. Sympathisch ist Kurz 36 Prozent der Befragten, Kern 22, Strache 11 Prozent. Bei den Älteren fällt das Bild ähnlich aus, nur mit teils höheren Werten.
"Zu beliebt beim Volk"
Außerdem ist aus Sicht von 38 Prozent der Jungwähler Kurz jener der drei Politiker, der eine gute Politik macht. Kern billigen dies 17 Prozent zu, Strache 12 Prozent. Kurz erzielte in der Umfrage, die im November durchgeführt und nun unter dem Titel "Politik im Generationenvergleich" veröffentlicht wurde, auch deutlich bessere Werte als ÖVP-Parteiobmann Reinhold Mitterlehner. Ähnlich die Lage bei der FPÖ: Dort kam der Dritte Nationalratspräsident und Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer auf bessere Vertrauenswerte als Parteichef Strache.
Mit Kurz sei für die ÖVP bei Wahlen wohl mehr zu gewinnen als mit Mitterlehner, heißt es in den Presseunterlagen zur Studie. "Sebastian Kurz wird für alle, ob innerhalb oder außerhalb der ÖVP, zum Problem. Zu beliebt beim Volk", kommentierte der Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier auf Twitter das Ergebnis mit ironischem Ton.
Mehrheit gegen EU-Austritt
Wenig Stimmen sind laut der Erhebung, für die 500 Jugendliche und 300 Ältere online befragt wurden, mit einer Politik zu machen, die auf den Austritt Österreichs aus der Europäischen Union abzielt. Sowohl bei den Jungwählern als auch bei den Älteren ist eine Mehrheit für den Verbleib in der EU. So sprechen sich 69 Prozent der 16- bis 24-Jährigen sowie 60 Prozent der 55- bis 65-Jährigen dezidiert gegen einen EU-Austritt aus.