Kurz-Effekt für Mikl-Leitner

VP-Kanzler Sebastian Kurz machte sich bereits am frühen Nachmittag auf nach St. Pölten, um mit Johanna Mikl-Leitner zu feiern. Dass seine enge Verbündete die absolute Mehrheit bei der gestrigen Landtagswahl in Niederösterreich ­behaupten konnte, bringt auch Rückenwind für ihn.

Immerhin wurde die Landtagswahl zur ersten Testwahl für die türkis-blaue Bundesregierung sti­lisiert. Zudem gilt die niederösterreichische Landeshauptfrau als enge Wegbegleiterin und Unterstützerin von Kurz. Ihr Wort ist in der türkis gewordenen schwarzen Welt nun ebenso gewichtig wie jenes ihres Vorgängers Erwin Pröll.

Dass Mikl-Leitner eine Zusammenarbeit mit Udo Landbauer nach der Nazi-Lied-Affäre ausgeschlossen hat, war freilich mit Kurz akkordiert.

Mikl-Leitner verschafft Kurz neuen Spielraum

Die Aufregung um das Vergasungslied von Landbauers Burschenschaft Germania hat schließlich auch Schatten auf die ÖVP-FPÖ-Koalition von Kurz geworfen. Das entschlossene Vorgehen der niederösterreichischen Landeshauptfrau dagegen hat nun auch Kurz Spielraum verschafft.

Für seinen Koalitionspartner hat die Wahl zwar Zugewinne gebracht (siehe links), aber trotzdem nur ein relativ schwaches Ergebnis.

SPÖ mit nur leichten Zugewinnen trotz Nazi-Lied

Niederösterreichs SPÖ konnte zwar klar Platz zwei behaupten, hat aber nur leicht dazugewonnen. In der Vergangenheit hatte freilich stets die SPÖ von ex­trem rechten Affären in der blauen Welt profitiert. SPÖ-Chef Christian Kern ist damit mit einem blauen Auge davongekommen.

Der skurrile Wahlkampf seines SPÖ-Spitzenkandidaten Franz Schnabl kam schließlich bei vielen Roten gar nicht gut an. Dass die ÖVP aber trotz türkis-blauer Regierung im Bund in Niederösterreich die absolute Mehrheit verteidigen konnte, bremst nun die Kern-SPÖ weiter. Nach dem Sieg von Michael Ludwig beim Wiener SP-Parteitag (siehe nächste Seite) keine guten Nachrichten für Kern.