Bei Catherine Ashton sprach Kurz Klartext zu Rumänien und Bulgarien.
Sebastian Kurz hat es wieder getan: Als der jüngste Außenminister Europas Dienstagfrüh in den Jet nach Brüssel stieg, nahm er in der Economy Class Platz. Der Mann hat einen Ruf zu verteidigen: Auch bei seinem allerersten Auslandsbesuch in Kroatien war Kurz Publicity-trächtig Holzklasse geflogen.
Diesmal ging es also nach Brüssel, Top-Termin des Trips war natürlich das Treffen mit der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton.
Kurz: Keine Zuwanderung in unser Sozialsystem
Er habe sich noch vor dem nächsten Außenministerrat vorstellen wollen, sagte Kurz nach dem Treffen zu ÖSTERREICH. Nicht untypisch für Kurz: Er war schneller als sein ebenfalls erst im Dezember angelobter deutscher Kollege Frank-Walter Steinmeier, der Ashton im Anschluss an den Termin mit Kurz traf.
Klartext sprach Kurz in Sachen Niederlassungsfreiheit für Rumänen und Bulgaren, die seit 1. Jänner gilt: EU-Bürger, die bei uns arbeiten möchten, seien willkommen – nicht aber all jene, die nur auf Sozialleistungen aus seien. Das Treffen mit Ashton war übrigens nicht Kurz’ einziger Termin: Zuvor konferierte er mit den EU-Kommissaren Štefan Füle und Kristalina Georgiewa.
Kurz: "Wer arbeitet, ist willkommen"
ÖSTERREICH: Warum der Besuch bei Frau Ashton?
Sebastian Kurz: Wenn man nicht nur Mitglied, sondern auch Teilhaber an Entscheidungen sein will, sollte man die Vorsitzende der EU-Außenminister rechtzeitig kennenlernen.
ÖSTERREICH: Was haben Sie ihr gesagt?
Kurz: Dass unser Hauptaugenmerk auf dem Westbalkan liegt. Hier haben wir Interesse an Stabilität.
ÖSTERREICH: Und das Thema Bulgarien/Rumänien?
Kurz: Wer bei uns arbeiten will und sich erhalten kann, ist willkommen. Es kann sich aber keiner das Sozialsystem aussuchen, das ihm am besten gefällt.
(gü)