Covid-Fälle im U-Ausschuss
"Kurz-muss-weg"-Umtrunk als Auslöser für Corona-Cluster?
06.07.2021Der Corona-Cluster im U-Ausschuss ist bereits auf sieben Fälle angewachsen.
Wien. Erst gestern wurde bekannt, dass FPÖ-Fraktionsführers Christian Hafenecker am Coronavirus erkrankt ist. Inzwischen ist der Covid-Cluster im U-Ausschuss auf sechs Fälle angewachsen. So sind Neos-Fraktionsführerin Stephanie Krisper, Grünen-Abgeordneter David Stögmüller, ein SPÖ-Mitarbeiter, eine Grüne-Mitarbeiterin und auch zwei Journalisten (von einer Zeitung und einem Digital-Medium) positiv auf Corona getestet worden. Die Parlamentsdirektion geht jedoch von weiteren Fällen aus. Besonders brisant: Mehrere U-Ausschuss-Mitglieder der Oppositionsparteien sollen sich am Donnerstag nach dem U-Ausschuss zu einem "Umtrunk" getroffen haben, dort könnte es zu den Ansteckungen gekommen sein.
"Kurz-muss-weg"-Umtrunk als Auslöser für Corona-Cluster?
Nach der Befragung trafen sich die Abgeordneten, Mitarbeiter und Journalisten zu einem Umtrunk bei dem nur Vertreter der ÖVP nicht eingeladen waren. Wie oe24 erfuhr, soll das Zusammentreffen auf Einladung der Neos erfolgt sein. Unter den Infizierten, die sich bei einem Umtrunk angesteckt haben dürften, befanden sich auch bereits vollständig geimpfte Personen. Nun wackeln die nächsten U-Ausschuss-Termine und der Ausschuss steht vor dem Aus, heißt es hinter den Kulissen. Die Parlamentsdirektion hatte nach Bekanntwerden der ersten beiden Fälle alle Klubs informiert und versucht, relevante Kontakte nachzuvollziehen.
Gesundheitsbehörden entscheiden
Über eventuelle Quarantänebestimmungen für Abgeordnete und Mitarbeiter entscheiden die Gesundheitsbehörden, nicht das Parlament. Geimpfte und jene, die am Donnerstag eine FFP2-Maske getragen haben, gelten nur als K2-Kontaktpersonen. Auf die Nationalratssitzung am Mittwoch und am Donnerstag hat der U-Ausschuss-Cluster keine Auswirkung, hieß es aus der Parlamentsdirektion. Im Gegenteil: Diese soll unter den geplanten gelockerten Sicherheitsmaßnahmen stattfinden.
Die FPÖ wehrte sich indes gegen den Vorwurf, dass Hafenecker die Corona-Lawine ins Rollen gebracht habe. Generalsekretär Michael Schnedlitz verurteilte hingegen "die schäbige Art", mit der die ÖVP angeblich die Covid-Infektion des Freiheitlichen und weiterer Abgeordneter medial auszuschlachten versuche. Gleichzeitig habe es "massives Behördenversagen" gegeben, habe Hafenecker doch aktiv keine weitere Information nach seinem positiven Test erhalten.