Zentren in Nordafrika
Kurz: Sein Flüchtlingsangebot
30.07.2018
Madrid/Wien. In nur drei Tagen hat die Küstenwache 1.400 Flüchtlinge auf mehreren Booten vor den Gewässern Spaniens gerettet. Migranten erreichten dabei auch Strände, auf denen sich gerade zahlreiche Touristen entspannten. Spanien ist nach Griechenland und Italien zum neuen Schlepper-Hotspot für „Mittelmeerflüchtlinge“ geworden und schlägt nun Alarm: Die EU-Kommission bestätigte gestern, dass die spanische Regierung um Hilfe angesucht habe und diese auch erhalten werde.
VP-Kanzler Sebastian Kurz hatte in ÖSTERREICH bereits erklärt, dass „wir Spanien helfen werden“. Der Staat sei in den vergangenen Jahren „sehr konsequent in seinem Grenzschutz gewesen, und ich gehe davon aus, dass sie es auch weiterhin sein werden“.
Kurz will lieber Zentren in Nordafrika, nicht in der EU
Vorschlag. Gerald Knaus, der österreichische Migrationsexperte und geistige Vater des EU-Türkei-Flüchtlingspakts, schlägt nun „kontrollierte Asylzentren in Spanien“ vor. EU-Staaten wie Frankreich, Deutschland und die Niederlande sollten diese Zentren gemeinsam in Spanien errichten und dann „Kontingente für legale Migration nach Europa“ beschließen – die Migranten also auf EU-Staaten aufteilen.
VP-Kanzler Kurz hat hingegen bereits mehrmals bekräftigt, dass er gegen solche Asylzentren im EU-Raum sei. Der türkise Regierungschef setzt auf Lager in Nordafrika. Die EU-Kommission hat Anfang Juli jedenfalls bereits 55 Millionen Euro an Hilfe für den Grenzschutz in Marokko und Tunesien beschlossen, damit diese Migranten aus Afrika besser abwehren. Kurz wiederum plant einen EU-Afrika-Gipfel während der EU-Ratspräsidentschaft. Die FPÖ macht indes die „neue linke Regierung“ in Spanien für den neuerlichen „Flüchtlingsansturm“ verantwortlich.