Nach Koalitons-Aus
Kurz will Staatskrise verhindern
22.05.2019Die neuen Minister wurden von Van der Bellen angelobt.
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Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat in einer Pressekonferenz vor dem ersten Ministerrat der Übergangsregierung versichert, alles zu, "dass aus der Krise einer Partei nicht eine Krise des Staats wird". Am Wahlsonntag hätten die Menschen dann ohnehin die Chance zur Richtungsentscheidung, warb er indirekt dafür, auf einen Misstrauensantrag zu verzichten. (– alle Ereignisse rund um die Staatskrise zum Nachlesen im LIVETICKER weiter unten)
Neue Minister angelobt
Appell für gelebte Demokratie
Das sind die neuen Minister
Innenminister: Eckart Ratz
Der gebürtige Bregenzer folgt Herbert Kickl als Innenminister. Er war seit 1997 Richter am Obersten Gerichtshof (OGH). 2012 folgte er der jetzigen Neos-Politikerin Irmgard Griss als Präsident des OGH nach. Vergangenes Jahr schied der bürgerliche 65-jährig aus. In der Richterschaft war er wegen seines hemdsärmeligen Auftretens nicht unumstritten. Ratz hatte Ex-Innenminister Ernst Strasser letztinstanzlich verurteilt. Als Alternative für den Innenminister-Posten wurde auch Ex-VfGH-Richterin Eleonore Berchtold-Ostermann genannt.
Infrastruktur: Valerie Hackl
Nachfolgerin von Infrastrukturminister Norbert Hofer wird Valerie Hackl. Die 35-jährige ist derzeit noch als erste weibliche Chefin der Flugsicherungsbehörde Austro Control tätig. Hofer selbst hatte sie in diese Position berufen. Ihre Karriere hatte Hackl 2012 bei den ÖBB als Assistentin des damaligen Bahn-Chefs Christian Kern begonnen. Als Alternative wurde Van der Bellen auch Gerhard Gürtlich vorgeschlagen. Er ist Sektionschef der Verkehrsabteiltung im Infrastrukturministerium.
Soziales: Walter Pöltner
Der Sozialsrechtsprofessor ist Kurz’ Angebot an die SPÖ. Er ist SPÖ-Mitglied, galt in der Partei aber auch schon als „Verräter“, weil er unter Schwarz-Blau I an der Pensionsreform mitgewerkt hatte. Der Nachfolgr von Beate Hartinger-Klein ist ein ausgewiesener Sozial- und Pensionsexperte. Unter FPÖ-Sozialminister Herbert Haupt wurde er Sektionschef im Sozialministerium und blieb es auch unter den roten Ministern. Der 66-Jährige war auch Mitarbeiter in der Arbeiterkammer. Matura hatte er erst auf dem zweiten Bildungsweg gemacht.
Verteidigung: Johann Luif
Der gebürtige Burgenländer absolvierte die Theresianische Militärakademie und war ab 1998 im Ministerium tätig. Unter Schwarz-Blau I wurde der 59-Jährige zum Militärkommandanten ins Burgenland berufen, wo er auch unten den folgenden SPÖ-Ministern tätig war. Luif gilt selbst als ÖVP-Mann, wurde von Van der Bellen aber akzeptiert. Der Nachfolger von Mario Kunasek ist derzeit Leiter der Generalstabsdirektion im Verteidigungsministerium sowie stellvertretender Generalstabschef. Luif ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Heiße Spur zu Drahtzieher
Neue Details über die Entstehung des Strache-Videos auf Ibiza: Eingefädelt worden sein soll das Ganze im Nobelrestaurant Le Ciel am Kärntner Ring. Am 24. März 2017 trafen sich dort Tajana und Johann Gudenus mit einem illustren Paar.
Es handelte sich um den angeblichen Münchner Julian Th. und dessen Geschäftspartnerin Aljona Makarowa. Die angebliche Oligarchennichte aus Russland fuhr in einem Mercedes-Maybach vor, inklusive Chauffeur und Bodyguards. Arrangiert hatte das Treffen laut Gudenus der auf Immobilienrecht spezialisierte Rechtsanwalt Ramin M., der in der noblen Wiener City residiert.
Besonders brisant: M. war der ehemalige Geschäftspartner von Krone-Kolumnistin Katia Wagner, ihm gehörte auch die Hälfte des Waxing-Studios. Zudem war M. auch Konzipient von SPÖ-Anwalt Gabriel Lansky.
Treffen vereinbart
Ursprünglich sei es um den Verkauf eines Grundstücks aus dem Besitz der Familie Gudenus gegangen. Laut Johann Gudenus habe man sich dann noch zwei bis drei Mal getroffen. Um die Zahlungsfähigkeit der reichen Russin zu unterstreichen, soll der Rechtsanwalt sogar mit Kontoauszügen "gewedelt" und von ihren Überweisungen gesprochen haben. Man kenne sich seit Langem.
Als Aljona Makarowa, die in Österreich laut eigener Aussage 350.000 Euro investieren wollte, von ihrer Lieblingsinsel Ibiza zu Schwärmen begann, sei ein Treffen auf der Insel vereinbart worden. Schließlich sind auch Strache und Gudenus Liebhaber des spanischen Ferienidylls. Was beiden zum Verhängnis wurde.
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