Besser informieren

Kurz will Staatskunde für Migranten

15.01.2012

Zuwanderer sollen über österreichische Kultur und Werte informiert werden.

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© TZ Österreich / Ferrigato
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Integrations-Staatssekretär Sebastian Kurz kündigt im Gespräch mit ÖSTERREICH für das erste Halbjahr 2012 eine neue Integrations-Initiative an. Er will Zuwanderer künftig von Beginn ihres Aufenthalts an besser über ihre Rechte und Pflichten informieren. "Wenn man möchte, dass Zuwanderer unsere Werte und Kultur akzeptieren, muss man sie auch transportieren", so Kurz zu ÖSTERREICH.

Im Idealfall würden Einwanderer in Zukunft schon an den österreichischen Botschaften ihrer ehemaligen Heimatländer über Werte wie Demokratie, Religions-und Meinungsfreiheit sowie über das politische System und Möglichkeiten zum Erlernen der Sprache informiert.

Zusätzlich soll jeder Zuwanderer Info-Material bekommen -etwa eine "Rot-Weiß-Rot"-Fibel, wie sie vom Integrationsbeirat vorgeschlagen wird. Das Integrations-Staatssekretariat arbeitet auch an einer Info-Homepage. Nachgedacht wird zudem über ein "Österreich-Informationszentrum" als Anlaufstelle für Zuwanderer.

Integrations-Konferenz mit Ländern Ende Februar
Als Startschuss für die Initiative gibt es Ende Februar eine große Konferenz mit Länder-Vertretern, NGOs und Experten. In den meisten Bundesländern existieren schon unterschiedliche Angebote für Zuwanderer. Die Werte-Vermittlung fehlt aber.

Anhand von Best-Practice-Modellen können "die Länder voneinander lernen", so Kurz. Die Bundesländer-Modelle sollten durch den Vorstoß nicht ersetzt, sondern ergänzt werden.

"Infos schon an der Botschaft des Herkunftslandes"

ÖSTERREICH: Welche Neuerungen sind jetzt geplant?
Sebastian Kurz: Unser Ziel ist es, Neuzuwanderer nicht mehr dem Zufall zu überlassen. Es gibt viele Angebote in den Ländern, aber keinen institutionalisierten Erstkontakt durch die Republik.
ÖSTERREICH: Wie soll der in Zukunft aussehen?
Kurz: Es gibt fast nirgendwo eine Vermittlung der österreichischen Kultur und Werte. Wenn man will, dass Zuwanderer diese akzeptieren, muss man sie von Anfang an transportieren. Außerdem wollen wir, dass die Zeit vom ersten Tag an genutzt wird, um die deutsche Sprache zu erlernen.
ÖSTERREICH: Wer soll konkret Kultur, Werte oder Staatskunde vermitteln?
Kurz: Im Idealfall passiert das schon an der österreichischen Botschaft im ehemaligen Heimatland. Außerdem wird es dazu Information, eine Homepage und persönliche Gespräche geben.
ÖSTERREICH: Ab wann soll das kommen?
Kurz: Zum Auftakt starten wir Ende Februar mit einer Neuzuwanderer-Konferenz des Integrations-Beirats. Da werden Best-Practice-Beispiele aus den Ländern präsentiert. Das Thema ist Schwerpunkt im ganzen ersten Halbjahr 2012.

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