Bei Sprachdefizit

Kurz will zweites Gratis-Kindergartenjahr

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Für Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen sei ein Jahr "zu wenig".

Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (V) wünscht sich ein zweites verpflichtendes Gratis-Kindergartenjahr, und zwar "für jene, die es brauchen". Für Kinder ohne bzw. mit schlechten Deutschkenntnissen sei ein Jahr "definitiv zu wenig", erklärte er am Mittwoch im Ö1-Morgenjournal. Sprachdefizite will er nicht durch Tests, sondern an "Schnuppertagen" feststellen. Vormittags gratis soll das zweite Jahr für alle Kinder sein. Die Finanzierung ist offen.

Gespräche angekündigt
Kurz kündigte an, nun mit seinen Parteikollegen und dem Koalitionspartner SPÖ Gespräche aufnehmen zu wollen. Das bereits bestehende Gratisjahr bezeichnete er vor dem Ministerrat als "integrationspolitischen Meilenstein". Das zweite Jahr, das seiner Ansicht nach vor allem für Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache sinnvoll wäre, solle "mittelfristig" kommen. Kurz verwies darauf, dass bereits jetzt rund 90 Prozent der Vierjährigen einen Kindergarten besuchten.

Zustimmung
Die Idee von Kurz stößt durchwegs auf Zustimmung. Fraglich sei allerdings die finanzielle Umsetzung. Die "vollste Unterstützung" für die Forderung erhält er von Vizekanzler Michael Spindelegger (V). Bildungsministerin Claudia Schmied (S) wies am Mittwoch vor dem Ministerrat gegenüber Journalisten allerdings darauf hin: "Die Finanzierungsfrage ist eine ganz entscheidende."

Finanzierung offen
  "Ich glaube, dass er vollkommen Recht hat", erklärte Spindelegger. Weiters meinte er: "Das ist ein konstruktiver Vorschlag und er hat meine vollste Unterstützung." Zustimmung kommt auch von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (V): "Die Idee, die er hatte ist eine gute." Die Finanzierung eines zweiten Gratis-Jahres ist allerdings offen. Finanzministerin Maria Fekter (V) verwies auf die Bundesländer: "Das ist Ländersache." Auch Wirtschafts- und Familienminister Reinhold Mitterlehner (V) hält die Idee zwar für interessant, als erstes müsse jedoch die Finanzierung geklärt werden. Justizministerin Beatrix Karl (V) geht davon aus, dass sich die Länder mit dem Vorschlag auseinandersetzen werden.

   Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S) begrüßt Kurz' Vorschlag jedenfalls "total". Ihr geht es dabei um alle Kinder, nicht nur jene, die nicht Deutsch als Muttersprache haben. "Über die Finanzierung muss man sich Gedanken machen. Wenn aber der politische Wille da ist, ist auch das Geld da", erklärte die Ministerin.

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