Nach seinem Rücktritt als Bundeskanzler will Sebastian Kurz weiter als ÖVP-Klubobmann agieren.
Wien. Sebastian Kurz und August Wöginger werden den ÖVP-Parlamentsklub künftig gemeinsam anführen, wie die ÖVP in einer Aussendung verkündet. August Wöginger macht somit als Klubobmann Platz und agiert künftig als Stellvertreter. „Wir werden uns im ÖVP-Parlamentsklub ähnlich aufstellen wie schon während der Regierungsverhandlungen mit den Grünen. Die Klubgeschäfte werde weiterhin ich führen. Den notwendigen Beschluss fassen wir gemeinsam in der Klubsitzung am kommenden Dienstag.", so Wöginger.
Die Opposition kritisierte bereits, dass Kurz als Klubobmann der ÖVP weiterhin die "Fäden der Macht in der Hand" habe. Rendi-Wagner (SPÖ) betitelte Kurz etwa als "Schattenkanzler" und zeigte sich enttäuscht darüber, dass die Grünen die Koalition weiterführen wollen. "In Wahrheit ist das eine Fortsetzung einer Regierungsarbeit mit dem türkisen System", befand sie nach der Erklärung von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) bei einem kurzen Medienauftritt. "Es ist vor einer Stunde das eingetreten, was ich gestern bereits gesagt habe, nämlich dass die ÖVP Sebastian Kurz als Kanzler Opfern wird, um weiter in der Regierung bleiben zu können."