Bundeskanzler will kein Urteil zu Afrika-Aussagen abgeben.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) will die Aussagen seines FPÖ-Wehrsprechers Reinhard Bösch zu einer möglichen Besetzung von Gebieten in Afrika nicht beurteilen. Weder gehöre der Freiheitliche seiner Partei noch der Regierung an, sagte er am Mittwoch nach dem Ministerrat - "und insofern ist er auch nicht meine Angelegenheit". Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) sieht Bösch missverstanden.
Kurz sieht sich in der Causa Bösch als "nicht der richtige Gesprächspartner", wie er nach der Regierungssitzung auf Anfrage betonte. Die Meinung des FPÖ-Wehrsprechers teilte er aber nicht. Vielmehr bekräftigte der Bundeskanzler, dass in der Frage der Anlandeplattformen für Flüchtlinge ein gemeinsames Vorgehen notwendig sei. Ebenso Investitionen in die Entwicklungszusammenarbeit und Hilfe vor Ort.
"Für mich ist das definitiv erledigt", meinte wiederum Strache zu den viel kritisierten Aussagen des freiheitlichen Wehrsprechers. Bösch habe offensichtlich etwas "schlecht oder ungeschickt formuliert" und seine Aussagen im Nachhinein richtiggestellt. Allerdings findet der Vizekanzler die Idee, die Anlandeplattformen durch die EU verwalten zu lassen, allgemein "für nicht vernünftig". Hiermit handle es sich lediglich um einen "Diskussionsbeitrag" von Bösch.