Ex-Kanzlerin musste Schein abgeben
Kurz zu Bierleins Alkofahrt: 'Jedem kann ein Fehler passieren'
19.06.2020Die ehemalige Bundeskanzlerin habe 'Großes für die Republik geleistet'
Bierlein muss Schein abgeben
„Ich bedauere es zutiefst, aber, was es wiegt, das hat’s“, rechtfertigt sich Ex-Bundeskanzlerin und frühere Höchstrichterin Brigitte Bierlein gegenüber ÖSTERREICH. In der Nacht zum Donnerstag ist sie mit Freundinnen in einem Lokal in der Wiener City gesessen: „Wir haben uns lange nicht getroffen, haben mit einigen Gläsern Sekt angestoßen“, beschreibt sie die lauschige Frühsommernacht. „Davor habe ich nichts gegessen.“
Dann der folgenschwere Fehler: Am späteren Abend orderte die einstige Chefin der historischen Expertenregierung kein Taxi. Sie stieg in ihr Auto und wollte nach Hause fahren: „Ein schwerer, bedauerlicher Fehler. Ich ärgere mich über mich selbst“, so Bierlein.
Bei Heimfahrt nach Treffen in Polizeikontrolle geraten
Als erste Bundeskanzlerin steuerte sie das Land sicher, elegant und überlegen durch sieben stürmische Monate nach dem Ibiza-Skandal. Fehlerfrei und ohne Skandale.
Am Steuer ihres Autos dürfte sie deutlich weniger überzeugend unterwegs gewesen sein. Sie wurde von der Polizei angehalten. Ein Alkotest musste absolviert werden. Die Beamten haben gestaunt: Die frühere höchste Richterin des Landes hatte 0,86 Promille Alkohol im Blut. Damit ist der Schein der Ex-Politikerin vorerst weg, die Strafe wird ordentlich.
Nach der Sperrstunden-Überschreitung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen („Ich hab mich verplaudert, deshalb blieben wir länger sitzen“) nun der Alko-Wirbel um Bierlein. Zerknirscht sagt sie zu ÖSTERREICH: „Ich bedauere, dass ich trotz Alkoholkonsum die Heimfahrt mit meinem Pkw angetreten habe. Es tut mir aufrichtig leid.“
Bierleins Statement zu ÖSTERREICH:
"Ich bedaure, dass ich nach einem geselligen Abend mit Freundinnen trotz Alkoholkonsums die Heimfahrt mit meinem Pkw angetreten habe. Bei einer Verkehrskontrolle wurde ein Promillewert von über 0,8 festgestellt. Mein Verhalten entspricht weder meinen eigenen hohen Ansprüchen noch meiner Vorbildfunktion. Es tut mir aufrichtig leid.“