Irmgard Griss

Lady ohne Final-Glück

24.04.2016

Irmgard Griss zitterte um den Einzug in die Stichwahl. Sie sieht die Wahl in jedem Fall als Erfolg.

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Das enge Rennen hatte sich schon in den letzten Tagen vor der Wahl abgezeichnet. Spätestens nach der ORF-Elefantenrunde war die unabhängige Irmgard Griss dem grünen Professor Alexander Van der Bellen gefährlich nahegekommen.

Und tatsächlich. Laut Wahltagsbefragung (Public Opinion Strategies) haben sich 28 Prozent der Griss-Wähler in den letzten drei Tagen entschieden.

Die meisten Stimmen 
holte Griss von der ÖVP

Stichwahl verpasst – die ehemalige Höchstrichterin war nach Hofer dennoch die große Überraschung der Wahl. Sie konnte bei allen Parteien abräumen – fast ein Drittel von der ÖVP, 20 Prozent von den Neos, 19 Prozent von den Grünen.

In Vorarlberg konnte Griss sogar mehrere Gemeinden für sich holen. Im Nobelskiort Lech am Arlberg holte sie sensationelle 37,4 %.

Am stärksten punkten konnte sie aber in ihrer Heimat, der Steiermark, wo sie sich fast überall vor Van der Bellen platzieren konnte.

In jedem Fall markiert der Erfolg von Irmgard Griss eine totale Wende. Mit dem mit Abstand geringsten Budget (850.000 Euro), ohne aufwendigen Wahlkampf und mit einem völlig unerfahrenen Team holte sie ein respektables Ergebnis.

Keine Enttäuschung, als klar wird: Die Stichwahl geht sich nicht aus. Irmgard Griss denkt schon an die Nationalratswahl.

Irmgard Griss über ihren Achtungserfolg:

"Habe Bewegung ausgelöst"

ÖSTERREICH: Wie geht’s Ihnen mit dem Ergebnis?

Griss: Ich habe als parteilose Kandidatin ein hervorragendes Ergebnis eingefahren und das freut mich sehr.

ÖSTERREICH: Worauf führen Sie das zurück?

Griss: Die Leute haben von dieser Politik einfach genug, wie sie bei uns gemacht wird. Dieses ständige Hickhack. Das Ergebnis zeigt, dass eine Bewegung in diesem Land möglich ist.

ÖSTERREICH: Geben Sie eine Wahlempfehlung ab?

Griss: Wir werden sehen. Ich lege mich nicht fest.

ÖSTERREICH: Geht es für Sie politisch weiter? Bei der Nationalratswahl?

Griss: Das wird sich zeigen. Ich werd’s mir überlegen. In jedem Fall ist durch meine Kandidatur eine politische Bewegung ausgelöst worden, die schon sehr beachtlich ist.

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