Spielberg vor Start – fällt Maskenpflicht?
Länder wollen Verbote lockern: So läuft die Öffnung
24.05.2020Nach dem Hammer kommt der Tanz: Heute wollen Bundesländer etwas Corona-Freiheit.
Die Corona-Zahlen sinken – außer in Wien und Niederösterreich sind die Zahlen der Erkrankten zwei-, in Kärnten und Salzburg sogar einstellig.
Keine Masken in Öffis mehr?
➔ Video-Konferenz: Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser will deswegen heute in einer Video-Konferenz einen Vorstoß für regionale Lockerungen der Corona-Maßnahmen machen – und zwar in jenen Ländern, die de facto coronafrei sind. Heißt konkret: Kaiser kann sich vorstellen, dass die Maskenpflicht in Öffis im ländlichen Raum fällt, er würde aber auch gern den Turnunterricht in den Schulen wieder erlauben sowie Amateur-Fußballvereinen grünes Licht geben. Und: Kanzler Kurz, der die Videokonferenz leitet, hat in ÖSTERREICH bereits Zustimmung signalisiert. Der eigentlich zuständige Gesundheitsminister Rudi Anschober ließ ausrichten, er werde das Anliegen „prüfen“.
Sport-Coup: Ja zu Spielberg
➔ Zwei Grands Prix: Eine brisante Entscheidung liegt zudem diese Woche beim grünen Minister: Dürfen zwei Formel-1-Rennen am 2. und 7. Juli in Spielberg stattfinden? Red Bull hat ein Hygiene-Konzept abgegeben, das Anschober genehmigen müsste. Das Rennen wäre ein internationaler Hit!
➔ Festspiele: Während derzeit ein Sommerfestival nach dem anderen das Handtuch wirft. ist man in Salzburg wild entschlossen, die Jubiläumsfestspiele wenigstens abgespeckt durchzuziehen. Das geht allerdings erst ab 1. August, dann sind mit speziellen Vorkehrungen Events mit bis zu 1.000 Besuchern erlaubt.
Wien normal: Prater & Bäder
➔ Öffnung ab 29. Mai: Auch Wien kommt der „neuen Normalität“ wieder näher. Unter strengen Hygieneregeln eröffnen am 29. Mai nicht nur die Bäder – sondern auch der Prater. Und: Heute präsentiert Anschober neue Lockerungen zu Freibädern und Kultur.
Grüne Hamann: "Schüler müssen ins Freie dürfen"
Die Schule läuft seit rund einer Woche so richtig – die grüne Bildungssprecherin Sibylle Hamann ist unzufrieden. „Ich höre oft, dass Kinder in der Pause ruhig sitzen müssen oder dass der Schulhof gesperrt ist.“ Das sei aber rechtlich nicht nötig. „Auch wenn SchulleiterInnen vorsichtig sind – macht die Türen auf, die Kinder sollen auch aus epidemiologischen Gründen ins Freie.“
Corona-Experte: "Eines sollte übrig bleiben: Öfters die Hände waschen"
Hans-Peter Hutter ist Facharzt für Hygiene an der Medizinischen Universität Wien.
ÖSTERREICH: Wie sieht es in Zukunft aus, wird uns irgendeine Anti-Corona-Maßnahme ab jetzt ewig begleiten?
Hans-Peter Hutter: Sicher nicht ewig. Die Maßnahmen fallen für uns weg, sobald es ein Medikament oder eine Impfung gibt oder die Bevölkerung immunisiert ist. Am wahrscheinlichsten halte ich eine medikamentöse Therapie, die gibt es hoffentlich noch heuer. Aber bis dahin sind die wenigen Maßnahmen sehr wichtig.
ÖSTERREICH: Danach wird nichts von den Maßnahmen übrig bleiben?
Hutter: So ist es. Nur eines sollte übrig bleiben, nämlich dass wir uns alle weiterhin öfters die Hände waschen. Das ist immer wichtig.
ÖSTERREICH: Haben wir aus den vergangenen Monaten etwas gelernt?
Hutter: Wir fanden uns völlig überraschend in einer grassierenden Seuchensituation. Zuerst mussten wir zu Hause bleiben, dann Mund-Nasen-Schutz tragen, Abstand halten. Wenn in der Zukunft ein anderes Virus zu uns kommt, sind wir besser vorbereitet. Wir wissen jetzt, wie man mit solchen Situationen umgehen muss.