Hypo-Skandal

Ländern droht jetzt Ramsch- Status

08.03.2015

Unsere Landesbanken sind ­bereits schlechter gestellt als russische Banken.

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© TZOe Fuertbauer/Raunig
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„Im Herzen von Europa passiert ein kleines Griechenland“, schrieb die englische Zeitung The ­Telegraph am Wochenende über die Hypo-Pleite. So weit sind wir zwar noch nicht, aber seit dem Heta-Schock vor einer Woche – sprich: der Bund zahlt für die Hypo-Bad-Bank keinen Cent mehr – kracht es im Gebälke des österreichischen ­Finanzsystems.

Schlechter als Russland
Vor dem Heta-Schock konnten sich die Landes-Hypos von Vorarlberg bis NÖ mit unter einem Prozent refinanzieren. Aktuell sind es mehr als fünf Prozent! Damit sind die Hypos – insgesamt 65 Milliarden Euro Bilanzsumme – schlechter gestellt als die von den Sanktionen gebeutelten russischen Banken! Gleichzeitig zahlen die Häuslbauer weniger als zwei Prozent Zinsen. „Das kann sich nicht lange ausgehen“, so ein Banken-Insider zu ÖSTERREICH.

Domino-Effekt
NÖ und Tirol sind 100-Prozent-Eigentümer der Hypos, Vorarlberg hält 76 Prozent, OÖ 49 Prozent. „Wenn eine Hypo heruntergestuft wird, dann trifft das auch das Land selbst“, sagt OÖ-Landeschef Josef Pühringer zu ­ÖSTERREICH. Dazu kommt, dass die Hypos bis Mai 2016 mit 800 Millionen Euro für die Heta einspringen müssen.
Gleichzeitig ist etwa die Hypo OÖ eng mit Raiffeisen verwoben. ­Finanzexperten sehen eine akute Ansteckungsgefahr für das gesamte Finanzsystem.

Wolfgang Fürweger

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