Strache glaubt, dass Landbauer „nichts vom widerwärtigen Text“ wusste. Polizei ermittelt.
Am Freitag sollte der Landesverfassungsschutz den mutmaßlichen Herausgeber der degoutanten antisemitischen und rassistischen Texte des Germania-Liedbuches einvernehmen und ein Verfahren wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz gegen vier Germania-Burschenschafter einleiten. Vier Kameraden von FPÖ-Kandidat Udo Landbauer.
Die Aufregung um den bisherigen Vizechef der Germania und FPÖ-Spitzenkandidaten in Niederösterreich Landbauer bleibt groß. Landbauer selbst bestreitet – wie berichtet –, die Textpassage gekannt zu haben, in der Burschenschafter „die siebte Million schaffen wir auch noch“ in Bezug auf die Vergasung von Juden besungen hatten. Bundespräsident Alexander Van der Bellen zweifelt diese Ahnungslosigkeit an.
Internationaler Wirbel um blauen Kandidaten
Internationale Medien – sämtliche deutschen, Schweizer, britische, französische und israelische Zeitungen – berichten groß über „den Skandal um Nazi-Lied in Österreich“. Während SPÖ, Neos und Grüne den Rücktritt von Landbauer verlangen, fordert VP-Kanzler Sebastian Kurz die „volle Härte des Gesetzes“. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nennt im ÖSTERREICH-Gespräch den Liedtext „widerwärtig“, stellt sich aber hinter Landbauer. „Ich glaube ihm, dass er diesen abscheulichen Text nicht kannte.“ Justizminister Josef Moser verspricht indes ein „unabhängiges Verfahren“.