Beben

Das war der blaue Erdrutsch in der Steiermark

24.11.2024

Angekündigte Revolutionen finden ja oft nicht statt – bei der Landtagswahl in der Steiermark schaut es an diesem Sonntag allerdings anders aus:  

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Die Landeshauptmann-Partei ÖVP legte einen enormen Absturz hin, die von Christopher Drexler geführte schwarz-rote Koalition hat ihre Mehrheit im Landtag verloren – und die FPÖ mit Mario Kunasek an der Spitze feierte einen historischen Wahlsieg.

Laut ORF-Hochrechnung verliert die ÖVP fast 10 Prozentpunkte und fällt auf ein historisches Tief von rund 27 % – der Landeshauptmann-Anspruch von Drexler ist damit wohl dahin. Am Land sind eine Reihe von sicher geglaubten ÖVP-Hochburgen eins zu eins zur FPÖ übergelaufen. Besondere Rolle dürfte das neue Zentralspital im Bezirk Liezen gespielt haben. In Gemeinden, denen Spitalsschließungen drohen, wurde die Volkspartei besonders hart abgestraft.

Frustpotenzial

Der Ärger über die Regierenden hat den ehemaligen Verteidigungsminister Mario Kunasek mit der FPÖ erstmals in der Zweiten Republik zur klaren Nummer 1 gemacht – wobei die Nationalratswahl sowie der fehlende Regierungsauftrag für Herbert Kickl den Blauen auch in der Grünen Mark Rückenwind verschafft haben dürften. Die FPÖ kann sich an diesem Sonntag mehr als verdoppeln und komme laut Hochrechnung auf 35,4 %.

Kunasek hat damit laut Verfassung den Regierungsauftrag und kann den Anspruch auf den Landeshauptmann stellen – braucht aber einen Koalitionspartner. Beide – ÖVP und SPÖ – haben eine Unterstützung der FPÖ nicht ausgeschlossen.

SPÖ stürzt ab

Die SPÖ hat schon vor fünf Jahren ihr schlechtestes Ergebnis eingefahren – diesmal ginge es nochmals nach unten. Nicht einmal 22 % sind eine neuerliche Schlappe, wo doch SPÖ-Chef Anton Lang noch dazu den Anspruch auf Platz 1 gestellt hat. Doch ob die SPÖ in einer künftigen Landesregierung vertreten ist, scheint mehr als fraglich zu sein.

Bauchfleck für die Grünen

Die Grünen legten nach dem Bund auch in einem ihrer Kernländer und der Heimat von Parteichef Werner Kogler einen schweren Bauchfleck hin: 6 % sind nur halb so viel - 2019 waren sie noch bei 12 % gelegen. Eine Regierungsbeteiligung scheint damit eher unwahrscheinlich zu sein.
Die KPÖ dürfte er erneut in den Landtag schaffen, die ORF-Hochrechnung hat sie bei 4 %, auch die Neos sollten es in den Landtag geschafft haben, die Pinken können auf knapp 6 % zulegen.
  

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