Trotz 6.500 € Prämie
Geld brachte Lehrer nicht aus dem Burgenland nach Vorarlberg
10.10.2023Die Bildungsdirektion Vorarlberg hat mit einer 6.500 Euro Prämie im Burgenland um Lehrer geworben. Gekommen ist keiner. Dafür kamen Lehrer aus anderen Bundesländern und Pensionisten an die Ländle-Schulen.
Der Lehrermangel führte vor Beginn des aktuellen Schuljahrs zu einer besonderen Werbe-Aktion im Burgenland. Dort suchte die Vorarlberger Bildungsdirektion nach Lehrern. 6.500 Euro Prämie inklusive - unter einer Bedingung: "Die Lehrer müssen sich verpflichten, mindestens zwei Jahre an einer Pflichtschule in Vorarlberg zu unterrichten."
Handelte es sich dabei bewusst um eine Abwerbe-Aktion? "Nein", sagt Elisabeth Mettauer, Sprecherin der Bildungsdirektion Vorarlberg, zu oe24. "Die Kampagne wurde heuer bewusst erst im August gestartet, nachdem klar war, dass im Burgenland bereits alle Lehrerstellen besetzt sind."
14 Lehrer aus anderen Bundesländern gekommen
Gekommen ist zwar kein Lehrer aus dem Burgenland, es habe nur "einzelne Anfragen" gegeben, erklärt die Bildungsdirektion: "Wir haben aber schon bisher die Erfahrung gemacht, dass so ein Entschluss oft noch reifen muss, ehe er in die Tat umgesetzt wird."
Allerdings habe "die beachtliche Medienpräsenz der Kampagne dazu geführt, dass in allen Bundesländern wiederholt darüber berichtet wurde. Letztlich konnten wir dann zu Schulbeginn insgesamt 14 Lehrpersonen aus anderen Bundesländern (z.B. Wien, Steiermark, Tirol) oder Nachbarländern neu im Schuldienst anstellen. Wir gehen davon aus, dass diese auch die Anforderungen für die Prämie erfüllen (erstmalige Gründung eines Wohnsitzes in Vorarlberg, Dienstantritt an einer Pflichtschule). Es sind jedes Jahr etwa 20-30 Lehrpersonen, die die Prämie für max. zwei Jahre beantragen."
"Schwierig trotz attraktiver Prämie"
Trotz viel Geld gesteht die Bildungsdirektion Vorarlberg: "Es wird zunehmend schwieriger, trotz dieser attraktiven Prämie Lehrpersonen von auswärts für eine Anstellung in Vorarlberg zu gewinnen, da inzwischen auch andere Bundesländer und unsere Nachbarländer vom Lehrermangel betroffen sind und ebenfalls in die Offensive gehen."
Momentan seien daher auch keine weiteren Aktionen geplant.
32 pensionierte Lehrer unterrichten wieder
Eine andere Maßnahme gegen den Lehrermangel: Erfahrene Kollegen zurück in die Schule bringen. Das geschieht auch im Ländle: Aktuell 32 pensionierte Lehrkräfte im Unterrichtseinsatz.
"Das Stundenausmaß ist ganz unterschiedlich und hängt vom Bedarf an der Schule ab. Es kann auch nur ein zeitlich begrenzter Einsatz sein, bis z.B. eine Lehrperson aus dem Krankenstand oder einer Karenzzeit zurückkommt oder bis sich eine andere Nachbesetzung ergibt. Die Lehrpersonen werden in der Regel an ihrer Stammschule eingesetzt und helfen dort, eine gewisse Notsituation zu überbrücken", sagt Mettauer.
Die Lehrer, die aus der Pension zurückkehren, würden das vor allem aus "innerer Motivation machen, um Schule, Kolleg/innen und Schüler/innen zu unterstützen."