Die Pflichtschullehrer-Gewerkschaft pocht auf Budget-Offenlegung.
Die Lehrer sind am Freitag in ungnädiger Stimmung in die Verhandlungen mit Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) gegangen. In einem harschen Brief, der Schmied übergeben wurde, fordern sie einmal mehr die Offenlegung des Budgets. "Ohne Daten sind ernsthafte Verhandlungen nicht möglich", hält Walter Riegler, Vorsitzender der Pflichtschullehrer-Gewerkschaft, in dem Schreiben fest.
Empörung
Die Lehrerschaft ist laut Riegler weiterhin "zutiefst
empört" über "die von Ihnen losgetretene
Diffamierungskampagne gegen ihren Berufsstand", schreibt er an
Schmied. An den Dienststellenversammlungen vergangene Woche habe "eine
überwältigende Mehrheit der KollegInnen" teilgenommen,
und das "trotz massiver Störversuche auch aus Ihrem Hause".
Die Lehrer lehnten die Arbeitszeit-Aufstockung "kategorisch" ab und seien "erzürnt", dass Schmied die Maßnahme "als Verbesserung der Schulqualität verkaufen" wolle, fasst Riegler die Argumente der Lehrerschaft zusammen: Eine höhere Unterrichtsverpflichtung bedeute mehr Schüler pro Lehrer, man wolle nicht "Gebäudemieten, Ausstattungsdefizite oder gar die entfallenden Studiengebühren an den Pädagogischen Hochschulen durch Gratisarbeit finanzieren". Schmieds Vorhaben würde "mehr als 10.000 Arbeitsplätze vernichten".
Verwaltungsbürokratie loswerden
Riegler will konkret wissen,
wofür Schmied die 200 Millionen Euro, die im Vorjahr über ihrem Budget
gelegen ist, ausgegeben hat, die Budgetplanung 2009 und 2010 seien für "Verhandlungen
'hinter verschlossenen Türen'" unabdinglich. Weitere
Forderungen: Die Lehrer müssten von der "alles erstickenden
Verwaltungsbürokratie" entlastet werden, Lehrer sollten mehr
unterrichten können und sich weniger "dem Erlernen und Einüben
grundlegender Verhaltensregeln" widmen müssen, es brauche "Maßnahmen
gegen Gewalt an Schulen" und ausreichende frühkindliche Förderung.
Außerdem müsse man in den kommenden Jahren die "geeignetsten"
Bewerber für den Lehrberuf sichern, so Riegler.