Nach SPÖ-Bildungsministerin Schmied hat jetzt Bundeskanzler Faymann das Thema aufs Tapet gebracht.
Verwundert reagiert die ÖVP-nahe Lehrergewerkschaft auf den Vorstoß von SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann, wonach die Regierung zwecks Einsparungen darüber diskutieren werde, "ob Lehrer nicht ein paar Stunden mehr arbeiten könnten". "Der Bundeskanzler hat anscheinend vergessen, welche Turbulenzen es im Vorjahr gegeben hat", so die Vorsitzende der AHS-Lehrergewerkschaft, Eva Scholik, die den Vorschlag ansonsten nicht weiter kommentieren wollte.
Lehrermangel als Konsequenz
Pflichtschullehrer-Vertreter Walter
Riegler warnte davor, dass der Lehrermangel mit solchen Maßnahmen "hundertprozentig
verstärkt wird". Die Regierung könne nicht davon ausgehen, dass
sich mehr Leute für den Lehrberuf interessieren, wenn ihnen schlechtere
Bedingungen und weniger Bezahlung angekündigt werden. In der Wirtschaft
passiere das Gegenteil, so Riegler. Dort werde bereits darüber nachgedacht,
die Lehre wieder attraktiver zu machen, indem zum Beginn der Ausbildung
Mopeds verschenkt werden.
Rote Lehrer strikt dagegen
Völlig überrascht reagiert der
Bundesvorsitzende der Sozialdemokratischen Lehrer (SLÖ), Reinhard Dumser.
Der Kanzler habe nie mit ihm darüber gesprochen. Die roten Lehrer würden den
Plan strikt ablehnen, so Dumser, denn das bedeute "Lohnkürzungen durch
die Hintertür". Außerdem solle im Bildungsbereich nicht gespart,
sondern investiert werden.
ÖVP offen für Gespräche
(Fast) keinen Kommentar
gab es am Montag von ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon. Er wolle zum
Vorschlag des Kanzlers "nicht pauschal Ja oder Nein sagen, das muss man
sich im Detail anschauen". Er betonte aber, dass Änderungen der
Stundenverpflichtungen der Lehrer im Rahmen des neuen Dienstrechtes "sozialpartnerschaftlich
diskutiert werden müssen".