Lehrer:
Keine zwei Extra-Arbeitsstunden
11.12.2013Kampf um Arbeitsstunden: Die Regierung rudert zurück.
Einen Tag bevor das Lehrerdienstrecht ins Parlament kommt, geht die Regierung den Lehrern entgegen – und nimmt teilweise die Erhöhung der Unterrichtszeiten zurück. 24 Stunden pro Woche sollten Lehrer laut den Plänen der Regierung in der Klasse stehen. Einzige Ausnahmen: Klassenvorstände und Beratungslehrer dürfen zwei Stunden abziehen.
Doch knapp vor dem Beschluss des neuen Dienstrechts im Nationalrat am 17. Dezember knicken SPÖ und ÖVP noch ein: Auch für AHS-Oberstufenlehrer mit Schularbeitsfächern gilt die geringere Verpflichtung. Wer nur Schularbeitsfächer unterrichtet, kommt dabei auf eine Unterrichtszeit von 20 Stunden pro Woche.
Und die Regierung hat sogar angekündigt, weitere Änderungen durch Entschließungsanträge einzubringen.
Pädagogen wollen den Plänen nicht zustimmen
Doch den Lehrervertretern reicht das noch nicht. In einer ersten Reaktion sprach Chefverhandler Paul Kimberger zwar von einem Schritt „in die richtige Richtung“, zufrieden ist man damit aber noch lange nicht. Was Kimberger am meisten aufregt, ist „dass Volksschullehrer in der vierten Klasse durch die Finger schauen“. Sie würden nämlich auch Schularbeiten abhalten, aber nicht von der Stundenreduktion profitieren.
Die Lehrer wollen den Kampf „auf jeden Fall“ fortführen, kündigt Kimberger an. Er wird heute, wenn das Gesetz im Verfassungsausschuss diskutiert wird, den Parlamentariern Auskunft geben. Und wird klarmachen, dass sie trotz des Entgegenkommens „nicht zustimmen werden“.
Lehrer-Reaktion: "Attraktives Dienstrecht ist nicht da"
ÖSTERREICH: Die Regierung ist den Lehrern jetzt entgegengekommen. Reicht das?
Paul Kimberger: Das sind Schritte in die richtige Richtung, nicht mehr. Ein attraktives Dienstrecht haben wir noch nicht erreicht.
ÖSTERREICH: Aber Unterrichtsstunden wurden reduziert … Kimberger: Nicht für alle. Es ist nicht akzeptabel, dass Volksschullehrer in der vierten Klasse keine Fächerzulagen bekommen, obwohl sie Schularbeiten haben.
ÖSTERREICH: Also keine Zustimmung der Gewerkschaft trotz Entgegenkommens?
Kimberger: Das Paket ist nicht fertig. Das wird das erste Gesetz sein, das vor dem Inkrafttreten novelliert werden muss.
(pli)