Für die Lehrer bleibt kein Stein auf dem anderen: Bildungsministerin Schmied plant Eignungstests, mehr Kontrolle und längere Arbeitszeiten.
Es reicht nicht, im Schulsystem nur an Rädchen zu drehen, ein Systemwechsel muss her. Die hochrangige Expertenkommission für Bildungsfragen wartet in ihrem zweiten Bericht für Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) mit brisanten Vorschlägen auf:
Die Experten wollen die Lehrerschaft an die Kandare nehmen: So soll die Anwesenheit der Lehrer in der Schule ausgedehnt werden. Dafür müssen aber bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden: Die Pädagogen sollten eigene Arbeitsplätze mit PC und Internetanschluss haben. Da es flächendeckend ganztägige Angebote als Elternrecht geben soll, muss diese längere Anwesenheitspflicht an allen Schulen gelten. Ein höheres Gehalt erachten die Experten als nicht angebracht, da das Lehrer-Salär im internationalen Vergleich ohnehin im Spitzenfeld liege.
Gemeinsame Ausbildung
Die Experten unterstützen Ministerin
Schmied in ihrer Forderung, dass die Verantwortung für alle Lehrer nicht
mehr zwischen den Bundesländern und dem Ministerium aufgeteilt sein soll,
sondern in Bundeskompetenz wandern soll. Außerdem empfiehlt das Gremium eine
gemeinsame Lehrerausbildung, bevorzugt an der Universität.
Eignungstest
Auch Eignungstests für Lehrer werden von den
Fachleuten als nötig erachtet. Das Wort „Autonomie“ wird in dem Papier
vermieden: Trotzdem wird geraten, den einzelnen Schulen mehr
Selbstständigkeit bei der Lehrerauswahl einzuräumen.
Mehr Kontrolle
Nicht nur Schüler sollen hinsichtlich ihrer
Leistung getestet und kontrolliert werden, auch Schulen und die Lehrer
sollen verpflichtet werden, in Zukunft Zeugnis darüber abzulegen: Die
Qualität soll in Zusammenhang mit den Bildungsstandards ab Herbst 2008
gesichert werden. Wenn eine Klasse zentral vorgeschriebene Standards in den
Kernfächern nicht erreicht, sollten die Schuldirektoren reagieren
Die verantwortlichen Lehrer könnten bei wiederholt schlechtem Abschneiden ihrer Schüler zur Weiterbildung aufgefordert werden. Hilft das nicht, müssen sie ihren Unterricht anpassen oder sogar ein anderes Fach unterrichten.