Anfang Mai will Schmied Dienstrechtsverhandlungen mit Lehrern starten.
Jetzt soll es doch schnell gehen. In maximal zwei Wochen werden laut der SPÖ-Unterrichtsministerin die Dienstrechtsverhandlungen mit der Lehrer-Gewerkschaft beginnen. Schmied will die Verhandlungen als Konklave abhandeln. Heißt: Man geht so lange in Klausur, bis weißer Rauch aufsteigt.
Schmied hat die Verhandlungsposition der Regierung eng mit Finanzministerin Maria Fekter abgestimmt. Das Papier ist fast fertig, eine Punktation liegt (als Geheim-Papier) im Bundeskanzleramt.
Bezahlung nach Funktion statt nach Stunden Laut ÖSTERREICH-Recherchen plant die Regierung für neu eintretende Lehrer ein völlig neues Job-Raster. Kernpunkt: Die Lehrer werden nicht mehr nach Stunden, sondern nach Funktion bezahlt.
Gleiche Einstiegs-Gagen So soll es nach der jeweiligen Schulart einheitliche Einstiegsgehälter geben, konkret für die Volksschule, die Sekundarstufe 1 (Hauptschule bzw. NMS und AHSUnterstufe) sowie für die Sekundarstufe 2 (Oberstufe AHS und BHS).
Mehr Gehalt für Mathe-Lehrer Derzeit werden Lehrer nach Stunden bezahlt, wobei eine Mathematik-Stunde mehr gilt als etwa eine Turnstunde. Das führt dazu, dass ein Mathelehrer bei gleichem Gehalt weniger unterrichten muss als ein Turnlehrer. Die Einstiegsgehälter der AHS-Lehrer liegen derzeit bei 2.160 Euro. Das neue System: Für die jeweiligen Gegenstände gibt es einen Fix-Zuschlag. Dadurch entsteht ein transparenter Job-Raster für die jeweilige Funktion: Aufwendige Gegenstände werden besser bezahlt als beispielsweise Geografie und Turnen. Aber: Alle Lehrer haben grundsätzlich dieselbe Arbeitszeit.
Mehr Arbeit, mehr Geld Die Regierung will, dass die Lehrer länger in der Schule sind. Fekters Schlüssel war: 30 % mehr Arbeit für 20 %mehr Geld. In der Koalition kursieren mehrere Rechenmodelle, Schmied und Fekter wollen sich diesen Punkt aber offen lassen. Soll heißen: Werden 15 %mehr Arbeit ausgemacht, könnte es 10 %mehr Geld sein usw.
Zuckerln Um die Lehrer zu locken, winkt Schmied mit Unterstützung: Mehr Verwaltungspersonal, mehr Sozialarbeiter und Psychologen in der Schule.
Schmied: "Ab Mai verhandeln wir"
ÖSTERREICH: Am 9. Mai plant die Regierung einen Länder-Gipfel. Was kommt da heraus? Claudia Schmied: Da wird einiges vorbereitet: Einheitliche Abrechnung und Controlling für alle Lehrer. Ein Projekt, das ich zu hundert Prozent unterstütze. Landesverwaltungen sollen ihre Kompetenzen an die Landesschulräte übertragen können, und mit den Bezirksschulräten können wir eine von vier Verwaltungsebenen streichen. ÖSTERREICH: Im Bildungsbegehren wird gefordert: Alle Schul-Kompetenzen zum Bund. Schmied: Ich bin froh, dass bei dieser Debatte die Meinung im Parlament für die Verlagerung zum Bund ist. Das gibt Kraft. ÖSTERREICH: Aber Erwin Pröll von der ÖVP ist dagegen. Schmied: Es wird noch viel Überzeugungsarbeit notwendig sein. Wenn Sie mich aber fragen: Was ist jetzt realistisch, dann sind das die Punkte, die ich Ihnen geschildert habe. ÖSTERREICH: Wann starten die Verhandlungen für das Lehrerdienstrecht? Schmied: Wir arbeiten an einem Termin Anfang Mai. Die Eckpunkte sollten schon vor dem Sommer stehen. Ich bin für Verhandlungen in Klausurform. Soll heißen: So lange verhandeln, bis weißer Rauch aufsteigt. ÖSTERREICH: Wann kommen die ersten "neuen" Lehrer? Schmied: Je früher, desto besser. ÖSTERREICH: Sollen die Lehrer mehr arbeiten? Ministerin Fekter will 30 %mehr Arbeit, 20 % mehr Lohn. Schmied: Es gibt eine Regierungsposition - mehr will ich dazu noch nicht sagen. ÖSTERREICH: Warum hören die Proteste gegen die Zentral-Matura nicht auf? Die Schüler haben ja offensichtlich Angst. Schmied: Wir müssen jetzt sehr in die Vertrauensarbeit gehen - fachlich sind die Vorbereitungen mit "Mr. Neue Matura" Christian Dorninger auf dem besten Weg, wir halten am Fahrplan fest. In den nächsten Wochen wird es die nötigen Verordnungen geben, auch eine Schüler-Information wird zusammen mit Schulsprecherin Conny Kolmann erarbeitet .Damit am Ende das Zutrauen einkehrt: "Yes, we can" - "Wir schaffen das".