Schmied-Plan

Lehrer sollen in den Ferien arbeiten

Teilen

Das Parlament gibt den Startschuss für die Schulreform. Bitter für die Lehrer: Sie sollen sich künftig in den Ferien fortbilden.

Heuer werden erstmals seit Langem mehr Taferlklassler eingeschult als im Jahr zuvor: 84.000 sind es, um 1,7 Prozent mehr als 2008. Und für ihre Lehrer wird sich bald einiges ändern: Heute gibt der Verfassungsausschuss das Startsignal für die Verwaltungsreform im Bereich Schule. ÖSTERREICH liegt das Arbeitspapier von Ministern Claudia Schmied (SP) und Johannes Hahn (VP) sowie das Expertenbericht des Rechnungshofs (RH) vor:

  • Dienstrecht
    Darin wird ein neues, einheitliches Dienstrecht für die Lehrer verlangt – mit einer höheren Lehrverpflichtung. RH-Präsident Josef Moser und die Regierung wollen auch, dass es für die Lehrer künftig eine „verpflichtende Weiterbildung“ in der unterrichtsfreien Zeit gibt, nur nicht, wie bisher, während es Schuljahres.
  • Verwaltung
    Auch in der Verwaltung wollen Regierung und Experten mit dem eisernen Besen kehren: Der Bund soll für alle Lehrer zuständig sein, schließlich zahle er auch deren Gehälter. Landes- und Bezirksschulräte sollen durch schlanke Bildungsdirektionen ersetzt werden. Und auch das steht in beiden Papieren: Die Schuldirektoren sollen mit Personal- und Finanzverantwortung künftig nur für 5 Jahre bestellt werden.

Die Kosten für die Schule explodieren
Der Chef des Verfassungsausschusses, Peter Wittmann (SP), rechnet zwar mit massiven Widerständen der Bundesländer sowie der Lehrer, ruft den Reformgegnern aber zu: „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand." Die Regierung streben eine Einigung bis zum Spätherbst an, sodass die ersten Reformen schon im kommenden Jahr greifen können. Die Zeit drängt. Wenn nichts geschieht, werden die Kosten im Schulbereich noch stärker explodieren als dies in den vergangenen Jahren der Fall war: Kostete eine Klasse 2001 noch knapp 78.600 Euro, waren es 2007 schon 93.781€.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten