Dienst- Recht neu
Lehrer verdienen 200.000 weniger
20.05.2012
Heute gehen die Verhandlungen ums neue Lehrer-Dienstrecht in die nächste Runde. Das Regierungs-Angebot dürfte Verluste bedeuten.
„Das Angebot der Regierung ist kein gutes“, sagt Lehrergewerkschafts-Chef Paul Kimberger anlässlich der heutigen Verhandlungsrunde über das neue Lehrerdienstrecht. Zum Inhalt schweigt er. Angesichts der Details, die bisher durchgesickert sind, meldete sich ein besorgter Lehrer aus Salzburg bei ÖSTERREICH: „Rechnet man sich das über die Lebensarbeitszeit aus, bedeutet das neue Dienstrecht Verluste von durchschnittlich 200.000 Euro, im Einzelfall sogar bis zu 500.000 Euro.“
Wie ÖSTERREICH berichtete, soll das Einstiegsgehalt künftig einheitlich für AHS- und Pflichtschullehrer auf 2.400 Euro erhöht werden. Doch weil das Gehalt in den ersten 13 Jahren gleich bleiben soll, kommt es für AHS-Lehrer zu hohen Verlusten: insgesamt 17.400 Euro verlieren sie allein in diesen 13 Jahren gegenüber dem alten Gehaltsschema. Denn nach altem Vertrag verdienen Lehrer nach 13 Jahren bereits 2.974 Euro brutto im Monat (Tabelle).
Nach 35 Dienstjahren sollen Lehrer künftig 4.330 Euro verdienen (höchste Stufe). Bei insgesamt 40 Dienstjahren bedeutet das für AHS-Lehrer einen Verlust von 47.000 Euro in den letzten fünf Jahren vor der Pension, für Pflichtschullehrer von 7.800 Euro.
Für die Jahre dazwischen ist vorerst nur bekannt, dass es nur mehr 7 Gehaltsstufen geben soll. „Auch hier dürfte es zu hohen Verlusten kommen“, so der Lehrer aus Salzburg.
AHS-Lehrer als die Verlierer
1. Jahr 2.223 2.400
3. Jahr 2.294 2.400
5. Jahr 2.365 2.400
13. Jahr 2.974 2.400
15. Jahr 3.148 geheim
20. Jahr 3.514 geheim
25. Jahr 4.038 geheim
30. Jahr 4.397 geheim
35. Jahr 4.799 4.330
37. Jahr 5.139 4.330
GEHALTSSCHEMA ALT UND NEU (brutto):
Im jetzt gültigen Gehaltsschema verdienen Lehrer von Gymnasien, HTLs und HAKs im 13. Dienstjahr 2.974 Euro. Künftig sollen es nur mehr 2.400 Euro sein (13 Jahre lang).