OECD bestätigt

Lehrer: Viel
 Gehalt, aber
 wenig Arbeit

25.06.2013

13.000 € mehr als Schnitt - 102 Stunden weniger Arbeit.
 

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© TZ ÖSTERREICH/Bruna
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Rückenwind für die Dienstrechtsverhandlungen um neue Lehrergehälter erhält Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) jetzt durch die neueste OECD-Bildungsstudie „Education at a Glance“. Unsere Lehrer stehen im Vergleich mit anderen Industriestaaten vergleichsweise wenig in den Klassen. Besonders deutlich wird der Unterschied in der AHS-Unterstufe bzw. Hauptschule: Im OECD-Schnitt unterrichten Lehrer 709 Stunden im Jahr, in Österreich nur 607 Stunden, also über 100 Stunden weniger.

Österreichs Lehrer verdienen bis zu 13.200 Euro mehr
Bei den Gehältern zählen unsere Pädagogen allerdings zu den Spitzenverdienern: Am Ende der Karriere verdient ein AHS-Oberstufenlehrer 51.369 Euro und liegt damit 13.198 Euro über dem durchschnittlichen Gehalt von internationalen Kollegen (38.171 Euro). Am Ende der Gehaltsskala verdienen Lehrer in Österreich doppelt so viel wie zu Beginn, kritisiert die OECD.

Schmied: „Studie unterstreicht, dass unser Vorschlag fair ist“
Schmied, die die Unterrichtszeit von 20 bzw. 22 auf 24 Stunden anheben und die Gehaltskurve abflachen will, fühlt sich durch die Ergebnisse bestätigt: „Die Studie unterstreicht einmal mehr, dass der Regierungsvorschlag, den Gabriele Heinisch-Hosek, Finanzministerin Fekter und ich erarbeitet haben, ein sehr fairer ist.“

Nur jeder Fünfte hat einen Universitäts-Abschluss
Prinzipiell stellt die OECD Österreich ein gutes Zeugnis aus, was den Bildungsstand betrifft. So haben 82 Prozent eine Matura oder Lehre abgeschlossen (OECD-Vergleich: 74 Prozent), was auf die große Auswahl an berufsbildenden Schulen zurückzuführen ist. Nachholbedarf haben wir dafür weiterhin bei der Akademikerquote: Nur jeder fünfte Österreicher zwischen 25 und 64 Jahren hat ein Studium abgeschlossen (19 Prozent). In der OECD sind es 32 Prozent.

»Brauchen mehr Studienangebot«
ÖSTERREICH:
Wie stehen wir im internationalen Vergleich bildungsmäßig da?
Claudia Schmied:
Wir werden von der OECD gelobt. Diese internationale Anerkennung tut Österreich gut und das haben wir uns auch verdient. Das berufsbildende Schulwesen ist Weltklasse und wir sind weltweit in der Oberliga, was die Jugendbeschäftigung betrifft.

ÖSTERREICH: Und wo haben wir noch Aufholbedarf?
Schmied:
Wir müssen sicher noch zulegen bei den Übergängen von der Schule in die Universität. Wir müssen schauen, dass beim Studienbeginn die eine oder ­andere Spezialkompetenz angerechnet wird, und wir brauchen ohne Zweifel mehr berufsbegleitende Studienangebote.

ÖSTERREICH: Stichwort Lehrergehälter: Die Studie verdeutlicht, dass diese im Vergleich sehr hoch sind.
Schmied:
Die Studie unterstreicht einmal mehr, dass der Regierungsvorschlag, den Gabriele Heinisch-Hosek, Finanzministerin Fekter und ich erarbeitet haben, ein sehr fairer ist und eine ­gute Grundlage, um die Verhandlungen sozialpartnerschaftlich weiterzuführen.

© oe24.at

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