Weltweite Studie

Lehrer: Viel Gehalt, aber wenig Arbeit

09.09.2014

Obwohl wir bei Bildung mittelmäßig abschneiden, sind Lehrer Top-Verdiener.

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© APA/Schlager
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Das ist dann doch eine Überraschung: Laut neuester OECD-Bildungsstudie „Education at a Glance“ stehen unsere Lehrer nicht nur erheblich weniger in den deutlich kleineren Schulklassen als ihre Kollegen im Ausland, sondern bekommen dafür auch noch viel mehr Geld. Die Einzelheiten:

  • Egal ob Volksschullehrer oder AHS-Professor: In allen Schulstufen verdienen unsere Lehrer mehr als der OECD-Schnitt. Am besten schneiden dabei unsere Pädagogen am Ende ihrer Karriere ab. Dann verdienen sie im Vergleich zu ihren Kollegen im Schnitt 13.000 Euro mehr pro Jahr!

Niedrige Akademikerquote, wenig Bildungsmobilität

  • Positiv auch: Österreichs Lehrer müssen nicht nur weniger Schüler pro Klasse betreuen (12 zu 15 Kinder in der Volksschule, 9 zu 14 Schüler in der in der AHS), sondern haben auch viel mehr Freizeit. In der AHS-Unterstufe beispielsweise müssen sie 87 Stunden weniger in den Klassen stehen als im OECD-Schnitt.
  • Kein Wunder also, dass wir bei den Bildungsausgaben ­einen Spitzenplatz einnehmen. Pro Schüler/ Student ­lagen diese 2011 bei 10.130 Euro, 2.770 Euro über dem OECD-Durchschnitt. Allerdings: Die Ergebnisse lassen noch zu wünschen übrig.
  • Zwar beginnen 70 Prozent aller Schüler eines Altersjahrgangs ein Studium, aber nur jeder Fünfte schließt es tatsächlich ab.
  • Auch bei der „Bildungsmobilität“ haben wir noch deutlichen Aufholbedarf. Denn: Nur 21 Prozent aller 25- bis 34-Jährigen schaffen einen höheren Bildungsabschluss als ihre Eltern.

Im Gespräch mit ÖSTERREICH will Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) gerade hier ansetzen und jetzt vermehrt auf Ganztagsschulen setzen.

(mud, pli)

Ministerin: "Kosten werden kontrolliert

ÖSTERREICH: Was ist Ihr Resümee für die aktuelle OECD-Studie?
Gabriele Heinisch-Hosek: Die Österreicher und Österreicherinnen sind gut aus­gebildet, vor allem bei der Berufsbildung sind wir top. Beim Anteil jener, die einen berufsbildenden Abschluss haben, gehören wir zum Spitzenfeld in der OECD.
ÖSTERREICH: Allerdings sind die Kosten im internatio­nalen Vergleich überdurchschnittlich hoch …
Heinisch-Hosek: Ich stehe dazu: Bildung ist uns ­etwas wert. Gemeinsam mit den Ländern schauen wir uns aber an, ob alle Res-sourcen treffsicher eingesetzt sind.
ÖSTERREICH: Ein Problem ist auch, dass hierzulande nur wenige Kinder einen höheren Bildungsabschluss haben als ihre Eltern.
Heinisch-Hosek: Die Studie zeigt, dass wir mehr Bewegung bei der Vererbung von Bildung brauchen, das stimmt. Die Offensive bei der Ganztagsschule ist eine wichtige Maßnahme in diesem Bereich.
ÖSTERREICH: Gibt es weitere Bemühungen dagegen?
Heinisch-Hosek: Auch vom Projekt Schulstart NEU erwarte ich mir einen Schub. Damit werden Kinder optimal auf die Schule vorbereitet und von Anfang an gut betreut. (pli)

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