Am Freitag folgt die 30. Sitzung

Lehrer: Wieder keine Einigung

03.07.2013

Die Regierung konnte mit den Lehrern wieder keine Einigung erzielen.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

„Nein, es gibt keine Einigung, wir verhandeln am Freitag weiter!“ - Finanzministerin Maria Fekter macht es nach zweieinhalb Stunden deutlich: Auch die 29. Verhandlungsrunde über ein neues Lehrerdienstrecht ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

Morgen ist dann Runde 30 angesetzt. Grund für das Scheitern waren aber diesmal nicht Differenzen zwischen Lehrergewerkschaftern und der Regierung - nein: diesmal hatten sich die Regierungsparteien nicht abgesprochen.

Die Ministerinnen Schmied und Heinisch-Hosek (SPÖ) legten bei der Verhandlung plötzlich einen neuen Vorschlag vor, der einer Kapitulation vor den Lehrern gleichkommt.

Fekter will den SPÖ-Vorschlag erst durchrechnen
Konkret soll die Zahl der Unterrichtsstunden nur von 22 auf 23 (nicht wie geplant: 24) Stunden erhöht werden. Die 24. Stunde Arbeitszeit soll nur eine Betreuungs-Stunde ohne Unterricht (sein,

Dieser Vorschlag, der dem „Spindelegger-Modell“ nahe kommt, war wieder mit Fekter nicht abgesprochen.

Prompt war die Einigung vom Tisch., Fekter besteht darauf ,den neuen Vorschlag erst durchzurechnen: „Es ist meine Pflicht als Finanzministerin zu schauen, dass die Kosten nicht explodieren.“

Dementsprechend eisig war die Stimmung zwischen den Regierungskolleginnen. Gewerkschafter Kimberger: „Es gibt erheblichen Koordinationsbedarf innerhalb der Regierung, deswegen haben wir suns wieder vertagt.“

 

Finanzministerin Fekter im Interview: „Ich will nicht, dass die Kosten explodieren“

ÖSTERREICH: Es gab wieder keine Lösung beim Lehrerdienstrecht. Wo - um Gottes wollen - liegt das Problem?
Maria Fekter:
Die Ministerinnen Schmied und Heinisch-Hosek haben heute ein abgeändertes Konzept vorgelegt, das ich nicht kannte, und da konnte ich nicht einfach zustimmen.

ÖSTERREICH: Ist das Konzept mit mehr Betreuungs-Stunden für die Lehrer denn wirklich so anders?
Fekter:
Wir müssen zuerst einmal schauen, wie viel das kostet. Ich bin die Finanzministerin, ich muss kontrollieren, wie durchdacht die Pläne sind. Ich will ja nicht, dass die Kosten ins Uferlose explodieren.

ÖSTERREICH: Die Regierung ist also nicht mit einem gemeinsamen Vorschlag in die Verhandlungen mit der Gewerkschaft gegangen?
Fekter:
Nein, das Finanzministerium war von dem neuen Vorschlag nicht informiert. Deswegen haben wir unterbrochen, wir werden dieses neue Konzept erst einmal durchrechnen.

ÖSTERREICH: Auch die Gewerkschaft hat ein neues Konzept für die Bezahlung vorgelegt, wie steht das Finanzministerium dazu?
Fekter:
Auch das muss erst einmal durchgerechnet werden. Wir können über nichts verhandeln von dem wir nicht wissen wie viel es kosten wird.


Traumjob Lehrer: 115 Tage Urlaub

Egal wie die Verhandlungen ausgehen, die Lehrer-Vertreter können sich ab sofort auf den Sommer-Urlaub freuen. Denn jetzt erwarten die Lehrer neun Wochen Sommerferien! Erst im September müssen sie wieder in der Schule stehen. Insgesamt haben Lehrer in Österreich 115 Tage frei, dazu kommen dann noch acht Feiertage.

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel