"Vorbereitung kostet mehr Zeit". SPÖ-Politiker empört.
Vor zwei Jahren stritten Unterrichts-Ministerin und Lehrer über eine Verlängerung der Arbeitszeit. Nun will die Gewerkschaft weniger (!) arbeiten.
Neue Front im Streit um ein neues Lehrerdienstrecht: Die Lehrer wollen jetzt kürzer arbeiten. Jürgen Rainer, VP-Gewerkschaftschef der berufsbildenden Lehrer (HTL, HAK etc.), möchte die Wochenarbeitszeit von 40 auf 38 Stunden senken.
SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied möchte vor Start von Verhandlungen keinen Kommentar zu Einzelvorschlägen abgeben, aber die Positionen sind abgesteckt:
Streitfall Arbeitszeit
Die Arbeitsbelastung der Lehrer wird nach einem speziellen Schlüssel berechnet: Zeit im Klassenzimmer plus Tätigkeiten davor und danach. "Bisher hat man für jede Unterrichtsstunde eine Stunde für Vor- und Nachbereitung angenommen", sagt Gewerkschafter Rainer. "Aber das Verhältnis hat sich auf eine Stunde Unterricht und dazu 1 Stunde 20 Minuten für Vor- und Nachbereitung erhöht." Dazu gäbe es eine stärkere administrative Belastung.
Der VP-Gewerkschafter will sich so für die Wiederwahl Ende März profilieren.
Statt Schmied kontert SPÖ-Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek: "Das halte ich in Zeiten wie diesen für provokant. Lehrer können sich Pausen frei einteilen."
Streit um Anwesenheit
SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied will das genaue Gegenteil von den Lehrerwünschen: Sie will die Anwesenheitspflicht erhöhen. Für einige heißt das mehr Arbeit, denn Lehrer müssen nicht 40 Stunden in der Schule sein.
Einig bei Einstiegsgehalt
Einig sind sich Gewerkschaft und Ministerin einzig dabei, das Einstiegsgehalt für Junglehrer zu erhöhen.