Vorstoß der Gewerkschaft in ÖSTERREICH

Lehrer wollen Handy-Bremse an Volksschulen

02.08.2018

In Volksschulen sollten Handys so gut wie verschwinden, so Lehrervertreter Kimberger.

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Wien. Der französische Präsident Emmanuel Macron setzt ein völliges Handyverbot in Schulen durch – zieht Österreich nach? Die Lehrer fordern jetzt für Österreich ebenfalls einen „restriktiven Umgang mit Mobiltelefonen in Volksschulen“, so Lehrergewerkschafter Paul Kimberger in ÖSTERREICH. Die Schulen könnten im Rahmen der Schulautonomie von sich aus Verbote beschließen. Kimberger: „Volksschulkinder sollen lesen, schreiben und rechnen lernen – und nicht den Umgang mit Smartphones.“

Und auch die Liste-Pilz-Bildungssprecherin Stephanie Cox ist für einen restriktiven Umgang: „Falls Smartphones nicht im Unterricht gebraucht werden, sollen Lehrer auch das Recht haben, diese einzusammeln. Digitale Bildung bedeutet auch verantwortungsvoller Umgang mit Technik.“

Der Schulexperte Andreas Salcher ist jedenfalls gegen ein generelles Handyverbot: „Ich halte nichts von Verboten. Handys gehören inzwischen zum Leben dazu – und die Kinder sollen den Umgang mit Smartphones in der Schule ja auch lernen.“ Das sehen übrigens auch die Elternvertreter ähnlich. „Sollte es Handlungsbedarf geben, können die Schulen im Rahmen ihrer Schulautonomie Maßnahmen ergreifen“, so Elternvertreter Gernot Schreyer gegenüber ÖSTERREICH.

"Bin für restriktiven Umgang mit Handys in Volksschulen"

ÖSTERREICH: Handyverbot wie in Frankreich bei uns?
 
Paul Kimberger: Bei uns regeln das die Schulen im Rahmen der Schulautonomie. Ich bin aber gerade im Fall der Volksschulen für einen restriktiven Umgang. Volksschulkinder sollen lesen, schreiben und rechnen lernen – und nicht den Umgang mit Smartphones.
 
ÖSTERREICH: Betrifft das auch die Pausen?
 
Kimberger: Ich hätte Verständnis, wenn das die Schulen auch in den Pausen verbieten. Die Kinder sollen sich doch bewegen, spielen, singen und miteinander reden.
 
G. Schröder
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