ÖSTERREICH exklusiv
Leitl verurteilt unsachliche PISA-Kritik
12.11.2007
WK-Präsident Leitl meint, wir sollten das Schul-Ranking nicht verdammen, nur weil wir weit hinten liegen. Für engagierte Lehrer will er ein Bonussystem.
Der Präsident der Wirtschaftskammer, Christoph Leitl, verurteilt im Interview mit ÖSTERREICH unsachliche Kritik an der PISA-Studie, die Anfang Dezember veröffentlicht wird.
"Vergleichen wir wirklich"
"Nur weil wir in einem
Ranking schlecht liegen, darf es nicht sein, dass man deshalb gegen das
Ranking ist. Ein Ranking hat gewisse Kriterien, die können, müssen aber
nicht stimmen. Aber zu sagen, man lehnt das Ranking ab, ist zu einfach.
Gehen wir doch darauf ein und vergleichen wir wirklich", mahnt Leitl.
Studie ist eine Chance
Die "bittere Pille" PISA-Studie
müsse aufrütteln und als Chance genutzt werden: „In der Wirtschaft
interessiert mich der Betrieb des anderen wahnsinnig. Ich schaue hin und
sage, was machen die besser, wo kann ich lernen. Das liegt mir im Blut. Das
will ich auch im Bildungssystem."
Bonussystem für engagierte Lehrer
Leitl zum Schulkompromiss
der ÖVP mit der SPÖ: "Und sie bewegt sich doch. Damit ist die
Barriere des scheinbar Unüberwindbaren überwunden. Lassen wir die Dinge sich
vernünftig entwickeln. Schauen wir nach vorne."
Schuldirektoren müssten mehr Autonomie in Personalentscheidungen bekommen, weiters sollte ein Bonussystem mit finanziellen Anreizen für engagierte Lehrer eingerichtet werden. Mehr Hausverstand in der Bildungsdebatte sei angebracht, findet Leitl.